Edertal. Um das Wasser im Edersee wird seit Jahren gestritten. Es wird an der Edertalsperre abgelassen, um über die Eder die Oberweser für Schiffe befahrbar zu halten. Doch ein leerer Edersee gilt als Gefahr für den Tourismus am See.
Neue Regeln für die Wasserabgabe sollen die Trockenheitsprobleme im nordhessischen Edersee reduzieren. «Es wird weiter an den Stellschrauben gedreht, um eine möglichst wassersparende Bewirtschaftung der Edertalsperre zu ermöglichen», teilte das Regierungspräsidium Kassel mit. Dabei wird in den nächsten fünf Jahren testweise weniger Wasser an die Oberweser abgegeben. Es komme zu «zeitweiligen, aber kompromissfähigen Einschränkungen für die Schifffahrt auf der Weser». Die Gewässerökologie der Eder werde nicht beeinträchtigt.
Gemeinsam mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Hann. Münden hat das Regierungspräsidium Kassel vorgestellt, wie das Wassermanagement optimiert werden kann. So war im Winter getestet worden, die Wassermenge, die mindestens aus dem See abfließt, probeweise von sechstausend auf viertausend Liter pro Sekunde zu verringern. Weil keine negativen Auswirkungen auf das Ökosystem der Eder festgestellt worden seien, soll dies in den Wintern der nächsten fünf Jahre beibehalten werden.
Ein weiterer Schritt: Sobald der Inhalt der Talsperre eine bestimmte Marke unterschreitet, werde die Abgabe aus dem See soweit reduziert, dass der Wasserstand an der Weser bei Hann. Münden (Niedersachsen) um fünf Zentimeter absinke. Dies gilt bis zum 1. September jeden Jahres. Danach werde der Pegel wieder auf den Stand von mindestens 1,20 Meter gebracht, soweit das erforderlich und noch ausreichend Wasser im See vorhanden sei. (dpa)