Essen.. Die Augenkrankheit ist schleichend und schmerzlos, aber nicht weniger gefährlich: Die altersbedingte „Makula-Degeneration“, auch AMD genannt, betrifft Millionen Menschen und kann binnen weniger Monate zu Sehverlust führen. Was kann helfen und wie kann man vorbeugen? Augenärzte beantworten bei einer Telefonaktion Ihre Fragen.
Etwa vier Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einer Augenerkrankung, die als Hauptursache schwerer Sehbehinderung und Erblindung gilt: Altersbedingte Makula-Degeneration, auch „AMD“ genannt. „Makula lutea“ heißt „gelber Fleck“ und gilt als Punkt des schärfsten Sehens im Auge, also auf der Netzhaut.
Bei dieser Erkrankung gehen Sehzellen in der Netzhaut zugrunde, die scharfes und farbiges Sehen vermitteln. Die Krankheit kann unbehandelt schwere Augenschäden verursachen, „und innerhalb weniger Monate zur Leseunfähigkeit führen“, so Prof. Andreas Scheider von der Augenklinik Essen-Süd.
Das Tückische: Die Augenkrankheit verursacht keine Schmerzen. Der Mensch spürt also nicht, dass sein Auge erkrankt ist – und geht auch nicht zum Arzt. Die Sehstörung entwickelt sich langsam. „Als Erstes ist das Lesen erschwert, da die Sehschärfe im Zentrum des Blickfeldes langsam abnimmt“, so Scheider.
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Doch es gibt Hoffnung, sagt Prof. Scheider: „Die Einführung der Medikamente Lucentis und Avastin kann mit Fug und Recht als ein Meilenstein in der Behandlung der feuchten und anderer Makula-Erkrankungen betrachtet werden, weitere Präparate kommen demnächst auf den Markt.“
Mit ihrer Hilfe könne die feuchte AMD zwar nicht geheilt, aber erstmals in den meisten Fällen soweit aufgehalten werden, dass die gefürchtete Erblindung verhindert werden könne. „Das Medikament muss ins Auge gespritzt werden. Auch wenn das für viele Menschen zuerst nicht vorstellbar erscheint, wird es für die meisten mit der Zeit zur Routine wie eine Grippeimpfung“, sagt der Arzt. Das Medikament werde so lange monatlich gespritzt, bis keine weitere Besserung mehr festzustellen ist.
Sport und Fisch helfen
Die trockene Form der AMD könne bisher nicht behandelt werden. Viele Patienten probierten es mit Vitaminpräparaten, doch der Nutzen sei umstritten. „Vorläufige Studienergebnisse lassen aber hoffen, dass in etwa zwei Jahren erste Medikamente zur Vermeidung der Spätschäden auf den Markt kommen.“
Schon länger sei bekannt, dass das Rauchen der gefährlichste Risikofaktor für die Entwicklung der Makula-Degeneration ist. „Neuste Studienergebnisse aus diesem Jahr zeigen zudem, dass regelmäßige sportliche Aktivitäten und eine gesunde Ernährung – viel Gemüse, Fisch, weniger Fleisch – die Entwicklung der Erkrankung maßgeblich verlangsamen können.“