Washington. Als US-Turnerin McKayla Maroney bei den Olympischen Spielen in London eine Schmoll-Schnute zog, weil sie lieber Gold als Silber gewonnen hätte, wurde die 16-Jährige zum Internet-Phänomen. Dass Präsident Obama sowas mitbekommt, bewies er jetzt beim Besuch des Turnerinnen-Teams.

McKayla Maroney hat eine der bekanntesten Schnuten der Welt. Die Weltklasse-Turnerin, die mit dem US-Team Olympia-Gold gewann, konnte nicht verbergen, wie sie über ihre Silbermedaille im Sprung dachte. „Hätte besser laufen müssen“, sagte der Gesichtsausdruck der Weltmeisterin so unmissverständlich, dass Bastler die wenig beeindruckte McKayla hübsch in Fotos montierten – die Olympischen Spiele in Lodon hatten ein Meme. Dass US-Präsident Barack Obama mitbekommt, was online läuft, zeigte sich jetzt bei einem Besuch des Turnerinnen-Teams im Weißen Haus: Der Präsident und die Sportlerin posierten gemeinsam mit „Wir sind nicht beeindruckt“-Flappe.

„Hab ich etwa gerade beim Präsidenten das Nicht-beeindruckt-Gesicht gemacht?", fragte sich die 16-Jährige auf Twitter. „Ja“, twitterte das Weiße Haus zurück – und präsentierte dazu das Foto. Sehr nett, fanden Tausende – und verbreiteten den Tweet weiter oder machten das Bild auf dem Flickr-Fotostream des Weißen Hauses zu ihrem Favoriten.

US-Präsident reagiert auf Internet-Phänomene

Der US-Präsident ist selbst Hauptdarsteller in unzähligen Memes, hat aber auch schon öfter auf Internet-Phänomene mit anderen reagiert. Als Hollywood-Star Clint Eastwood beim Parteitag der Republikaner August mit einem Stuhl sprach, auf dem in seiner Vorstellung offenbar Obama saß, wurde das seltsame Verhalten online ganz schnell als „Eastwooding“ verballhornt. Und ziemlich schnell twitterten die Obama-Wahlkämpfer als unmissverständliche Antwort ein Foto vom Hinterkopf des Präsidenten auf einem Präsidenten-Sessel mit der Ansage: „Dieser Platz ist besetzt“.

Schon kurz vor seiner ersten Amtseinführung im Januar 2009 bewies Obama, dass er Memes mitbekommt. Nachdem viele Menschen Spaß mit Beyoncés Video zu ihrem Song „Single Ladies (Put A Ring On It)“, zeigte der designierte Präsident, dass auch er die auffordernde Handbewegung drauf hat, mit der Beyoncé und ihre Tänzerinnen einen Verlobungsring fordern. (moi)