Essen. Eine neue Methode soll helfen, um Verformungen der Wirbelsäule aufzudecken: “Formetric-System“ kommt ohne Strahlenbelastung aus und erfasst in 40 Millisekunden Form und Lage der Wirbelsäule in dreidimensionaler Ansicht. Auch Zahnärzte und Schuhtechniker können von der Methode profitieren.

Ob bei Beckenfehlstellung, Wirbelsäulenverkrümmung oder Muskelverkürzungen – wenn der Rücken Probleme macht, können Ärzte mit einem detaillierten Blick auf die Wirbelsäule Ursachenforschung betreiben und die individuell passende Behandlung festlegen. Bislang war zu diesem Zweck eine Röntgenaufnahme notwendig. Doch eine neue Methode kommt ganz ohne unnötige Strahlenbelastung aus und erfasst in 40 Millisekunden Form und Lage der Wirbelsäule in dreidimensionaler Ansicht.

Das so genannte formetric-System des Herstellers Diers besteht dem Deutschen Orthopäden-Verband zufolge aus einer Videokamera und einem Projektor. Stellt sich der Patient in etwa zwei Metern Entfernung vor das Gerät, wirft der Projektor parallele dreidimensionale Messlinien auf die Rückenoberfläche. Diese werden von der Videokamera aufgenommen und an den Computer weitergegeben. Eine entsprechende Software wertet die gemessenen Daten dann aus und ermittelt so die gesamte Form des Rückens, der Wirbelsäule und die Stellung des Beckens. Auf diese Weise werden bereits geringe Verformungen der Wirbelsäule und Asymmetrien der Körperoberfläche sichtbar und auch kleinste Verbesserungen durch therapeutische Maßnahmen erfasst.

Das Gerät erfasst bereits kleinste Veränderungen

Im Gegensatz zu einfachen 3D-Messverfahren, bei denen nur einzelne Messpunkte auf der Haut bestimmt werden, erfasst das System die komplette Form und das Gesamtvolumen des Rückens. Neben einer Einzelaufnahme ist es auch möglich, mit 10.000 Messpunkten den Bewegungsablauf des gesamten Körpers zu analysieren – beispielsweise auf einem Laufband oder Stepper.

Abgesehen von Rückenproblemen können mit dem Gerät auch andere Körperstellen genau analysiert werden. Auch für Zahnärzte und Kieferchirurgen oder Schuhtechniker ist das Verfahren geeignet. So können beispielsweise dank einer Simulationsplattform für passgenaue Schuheinlagen auch Beinlängendifferenzen und Fußfehlstellungen millimetergenau bestimmt werden.

Verfahren ist auch für Schwangere geeignet

Besonders ideal ist dieses strahlenlose und berührungsfreie Verfahren für Menschen, denen die Belastungen einer Röntgenuntersuchung nicht zuzumuten wäre. So können beispielsweise Kinder und Jugendliche im Wachstumsalter, aber auch Schwangere ganz ohne gesundheitliche Gefahren auf mögliche Erkrankungen des Bewegungsapparats untersucht werden.

Zwar wird diese neuartige Methode hierzulande bereits in vielen Kliniken und Arztpraxen eingesetzt. Doch die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten bisher noch nicht.

Rückenschmerzen - was tun?

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Viele Menschen leiden an Rückenschmerzen. Dabei kann man einfach vorbeugen. Sehr wichtig ist, dass die Rückenmuskulatur durch Bewegung gestärkt wird. (Foto: imago)
Viele Menschen leiden an Rückenschmerzen. Dabei kann man einfach vorbeugen. Sehr wichtig ist, dass die Rückenmuskulatur durch Bewegung gestärkt wird. (Foto: imago) © imago | imago
Zum Beispiel sollte man öfter die Treppe statt den Fahrstuhl  nehmen... (Foto: imago)
Zum Beispiel sollte man öfter die Treppe statt den Fahrstuhl nehmen... (Foto: imago) © imago stock&people imago | imago stock&people imago
...das Fahrrad statt dem Auto benutzen... (Foto: imago)
...das Fahrrad statt dem Auto benutzen... (Foto: imago) © imago | imago
...oder kleine Strecken einfach zu Fuß gehen. (Foto: imago)
...oder kleine Strecken einfach zu Fuß gehen. (Foto: imago) © imago stock&people imago | imago stock&people imago
Muskelverspannungen sind die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen. (Foto: imago)
Muskelverspannungen sind die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen. (Foto: imago) © imago | imago
Kassiererinnen leiden besonders häufig unter Muskelverspannungen, da durch das Drehen vom Fließband zur Kasse immer dieselben Muskeln belastet werden. (Foto: imago)
Kassiererinnen leiden besonders häufig unter Muskelverspannungen, da durch das Drehen vom Fließband zur Kasse immer dieselben Muskeln belastet werden. (Foto: imago) © imago | imago
Ebenfalls schädlich für die Muskulatur ist langes Sitzen, zum Beispiel am Schreibtisch. (Foto: imago)
Ebenfalls schädlich für die Muskulatur ist langes Sitzen, zum Beispiel am Schreibtisch. (Foto: imago) © imago stock&people imago | imago stock&people imago
Auch die Arbeit am Computer ist ein Problem. Beim Tippen ziehen viele Menschen automatisch die Schultern hoch. Das ist jedoch schlecht für die Muskulatur. (Foto: imago)
Auch die Arbeit am Computer ist ein Problem. Beim Tippen ziehen viele Menschen automatisch die Schultern hoch. Das ist jedoch schlecht für die Muskulatur. (Foto: imago) © imago | imago
Psychische Probleme und Sorgen wirken sich ebenfalls negativ auf die Muskulatur aus. (Foto: imago)
Psychische Probleme und Sorgen wirken sich ebenfalls negativ auf die Muskulatur aus. (Foto: imago) © imago | imago
Eine gesunde Ernährung ist wichtig für den Muskelaufbau. (Foto: imago)
Eine gesunde Ernährung ist wichtig für den Muskelaufbau. (Foto: imago) © imago stock&people imago | imago stock&people imago
Übergewicht ist ebenfalls schlecht für den Rücken, da mehr Gewicht auf Bandscheiben und Knochen drückt. (Foto: imago)
Übergewicht ist ebenfalls schlecht für den Rücken, da mehr Gewicht auf Bandscheiben und Knochen drückt. (Foto: imago) © imago | imago
Bettruhe ist bei Rückenschmerzen keine Lösung. Je mehr man sich bewegt, desto schneller verschwinden die Schmerzen. (Foto: imago)
Bettruhe ist bei Rückenschmerzen keine Lösung. Je mehr man sich bewegt, desto schneller verschwinden die Schmerzen. (Foto: imago) © imago stock&people imago | imago stock&people imago
Betroffene sollten Sport treiben. Aber Vorsicht: nicht alle Sportarten helfen. Rücken- und Kraulschwimmen sind sehr gut, Brustschwimmen dagegen überdehnt die Halsmuskulatur. (Foto: imago)
Betroffene sollten Sport treiben. Aber Vorsicht: nicht alle Sportarten helfen. Rücken- und Kraulschwimmen sind sehr gut, Brustschwimmen dagegen überdehnt die Halsmuskulatur. (Foto: imago) © imago | imago
Der Verein
Der Verein "Aktion Gesunder Rücken" warnt davor unbedacht Schmerzmittel einzunehmen, da diese auch Nebenwirkungen haben. (Foto: imago) © imago stock&people imago | imago stock&people imago
Treten die Schmerzen unerträglich stark auf, sollte man zum Arzt gehen. (Foto: imago)
Treten die Schmerzen unerträglich stark auf, sollte man zum Arzt gehen. (Foto: imago) © imago stock&people imago | imago stock&people imago
Bekanntlich lindert Wärme den Schmerz. Kleidung kann den Rücken warm halten. Ein Bad oder ein Besuch in der Sauna helfen ebenso. (Foto: imago)
Bekanntlich lindert Wärme den Schmerz. Kleidung kann den Rücken warm halten. Ein Bad oder ein Besuch in der Sauna helfen ebenso. (Foto: imago) © imago stock&people imago | imago stock&people imago
Meist verschwinden die Rückenschmerzen innerhalb von sechs Wochen. Sollte dies nicht der Fall sein, ist ein Arztbesuch sinnvoll. (Foto: imago)
Meist verschwinden die Rückenschmerzen innerhalb von sechs Wochen. Sollte dies nicht der Fall sein, ist ein Arztbesuch sinnvoll. (Foto: imago) © imago stock&people imago | imago stock&people imago
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