Unterwegs im Airbus A380 - Ein Riese ist im Anflug
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Essen. Ein künstlicher Sternenhimmel, 1200 Filme zur Auswahl und viel Platz: Ein Flug im Riesen-Airbus A380 ist ein Luxus-Erlebnis. Zumindest in der Business-Class. Die Economy-Class fühlt sich eher nach Economy an. Aber nicht ganz. Ein Erlebnisbericht.
Über mir leuchtet der Sternenhimmel. Na gut, es ist nicht ganz der echte, doch Myriaden von Lämpchen in der Kabinendecke kommen ihm ziemlich nah. Der Sternenglanz mildert angeblich den Jetlag. Und er ist nur eins von vielen Highlights im neuen Super-Airbus A380. Das augenfälligste: Der Riesenflieger hat zwei Stockwerke. Ich darf oben mitfliegen, in der schicken Business-Class. Ein Blick nach links: Der nächste Fluggast scheint eine Ewigkeit entfernt. Uns trennen zwei Minibars: eine nur für ihn, eine nur für mich. Mit dem Joystick blättere ich durch 1200 Filme, die ich mir anschauen könnte.
Mit einer anderen Taste mache ich den Sessel zur Liegewiese, der Fußraum reicht bis unter den Sitz des Vordermanns. Aber das Größte am „Neuen“ ist die Bar. Ganz hinten im Obergeschoss des Supervogels gibt es eine richtige Cocktailbar – mit Tresen, Sofas, reicher Spirituosenauswahl und echtem Barkeeper. Nur extra zahlen muss niemand, die Getränke sind im Flugpreis der Business- und First-Class enthalten. Kein Wunder, dass die Stimmung super ist und Barkeeper Muhammad eine Flasche Champagner nach der anderen köpfen muss.
Ein Stockwerk tiefer, in der Economy, ist es eng wie überall in der Economy. Aber die Fensterplätze haben immerhin viel Abstand zur Wand. Überhaupt sieht alles geräumiger aus, die Seitenwände stehen ja fast senkrecht. Und die Decke ist so hoch, dass man das Leselicht mit der Fernbedienung anknipst. Den eigenen Fernseher mit Bildschirm in der Lehne des Vordermanns hat auch hier jeder.
Wie im Restaurant
Das Styling? Nun ja. In Dubai mögen die Scheichs Armani und Versace anhimmeln. In ihren superneuen Fliegern herrscht weiter Nierentischoptik und eine Farbenwelt in Beige und Plastikgrau. Umso nuancierter ist das Essen. In der Businessklasse wähle ich wie im Gourmetrestaurant: Darf’s zum Lunch Crabmeat mit Avocado-Tartar sein und danach gegrilltes Lamm in Kräuterkruste oder doch das Roastbeef mit Balsamicozwiebeln? Egal, hinterher nehme ich die Schokoladen-Tarte. Oder die französische Käseauswahl? Das sind Fragen...
Hinten an der Bar stehen die Passagiere in Dreierreihen um den Tresen. Ein Riesen-Flatscreen an der Wand dahinter überträgt live den Blick aus dem Cockpit. Dazu zaubert er die Namen der aktuell überflogenen Orte ins Bild. Jetzt sind wir gerade über Bagdad. Darauf einen Gin and Tonic.
Später werfe ich einen Blick nach vorn in die First Class: Da haben jeweils zwei Fluggäste eine Privatsuite für sich und die Wahl zwischen zwei Sitzordnungen: Modell „Kuschelwiese“ und Modell „Barriere“. So ist das also in den besseren Kreisen: Wer seinem Partner nichts mehr zu sagen hat, der fährt die Trennwand zu ihm hoch. Seinen eigenen Kleiderschrank und seine private Blumenvase hat sowieso jeder.
A380 notgelandet
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Was erstaunt selbst einen altgedienten Vielflieger? Richtig: die Dusche. Für die 14 First-Class-Passagiere gibt es sogar zwei, allerdings mit Zeitbeschränkung wie im Schwimmbad: Das Wasser für eine Person reicht für fünf Minuten. Zum frisch machen reicht’s allemal.
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