Berlin. Immer wieder klagen Bahnkunden im Sommer über überhitzte Züge. Doch die Bahn gibt derzeit Entwarnung: Die Klimaanlagen halten weitgehend stand.
Trotz der wochenlange Hitzewelle in Deutschland fallen die Klimaanlagen in den Fernzügen zwar etwas häufiger, aber insgesamt relativ selten aus. "Weit über 90 Prozent aller Klimaanlagen" in ICE und IC-Zügen funktionierten, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.
Bei bundesweit rund 3500 klimatisierten Wagen bedeute dies an heißen Tagen den Ausfall der Kühlsysteme in mehr als 100 Wagen. Jeder Wagen hat nach Angaben der Bahn seine eigene Klimaanlage. Meistens versage in einem Zug lediglich eine Anlage wegen Überlastung den Dienst. Die Fahrgäste könnten sich dann in andere Wagen setzen, sofern es genug freie Plätze gebe, erläuterte der Sprecher.
Dass ein Zug aus dem Verkehr genommen werden müsse, weil die Luft im ganzen Zug nicht mehr ausreichend gekühlt werden könne, sei die Ausnahme. Bei den neuen Zügen (Intercity 2, ICE 3 Velaro und ICE 4) liege die Ausfallquote der Klimageräte bei einem Prozent.
Schüler kollabierten in überhitztem ICE
Sowohl die intensive Vorbereitung der Technik als auch der Einsatz der Bahnmitarbeiter hätten sich bislang ausgezahlt. Vor dem Sommer seien alle Klimaanlagen überprüft worden. Dabei habe man die Systeme gereinigt, Filtermatten und gegebenenfalls auch Kältemittel oder andere Bauteile ausgetauscht. Seit zwei Wochen lässt die Bahn die Klimaanlagen auch dann eingeschaltet, wenn die Züge, etwa nachts, abgestellt sind. So werde verhindert, dass sich die Wagen aufheizen, sagte der Bahnsprecher.
Kaputte Klimaanlagen waren bis vor einigen Jahren im Sommer immer wieder ein Thema. Im Juli 2010 waren in einem überhitzten ICE mehrere Schüler kollabiert. (dpa)