Kirkjubäjarklaustur. Eigentlich wollte sich eine Gruppe japanischer Touristen auf Island von den Strapazen der Katastrophe in ihrer Heimat erholen. Dabei geriet sie direkt in den Vulkanausbruch. Nun sitzen die Asiaten auf der Insel fest - und machen das Beste daraus.

Nach Ruhe und Idylle hat sich eine Gruppe von Touristen aus Japan in ihrem Urlaub auf Island gesehnt. Doch während sie die Schreckensmeldungen über die Folgen des schweren Erdbebens und die Atomkatastrophe in ihrer Heimat hinter sich lassen wollten, wurden sie auf der Insel im Nordatlantik unerwartet Augenzeugen eines Vulkanausbruchs: Mit ihrem Führer Hjalti Björnsson, waren die elf Japaner am Samstag auf dem Gletscher Vatnajökull unterwegs, als die Erde unter dem Vulkan Grimsvötn zu beben begann.

"So etwas haben sie noch nie gesehen"

Aus zehn Kilometern Entfernung konnten sie das Naturschauspiel beobachten: "Sie waren ziemlich aufgeregt. So etwas haben sie noch nie gesehen", sagte der 54-Jährige der Nachrichtenagentur afp. Der Ausbruch des Grimsvötn veränderte ihren Island-Urlaub grundlegend: Statt unvergesslicher Natur konnten die Japaner wegen der herunterrieselnden Asche selbst bei Sonnenschein am Sonntagmorgen nicht einmal einen Blick aus dem Hotelfenster werfen. "Alles war dunkel", sagte Björnsson.

Bei verbesserter Sicht führte er die Gruppe zwar weiter in das Dorf Höfn im Osten des Gletschers. Doch von dort machte ein Schneesturm im Norden des Landes die Weiterfahrt unmöglich. Im kleinen Höfn mit seinen 2000 Bewohnern würden die Japaner inzwischen aber "alles" kennen: Das "großartige Schwimmbad", die Sauna, die Bücherei und das Volkskundemuseum. Doch noch heiße es "warten, warten, warten", bis die Touristen den Ort verlassen dürften, sagte Björnsson. (afp)