Hanau. Mit den ersten sonnigen Tagen stellen viele Autobesitzer fest, was der Winter auf ihren Autos angerichtet hat. Der Lack liegt unter einer Grauschicht. Zeit für Frühjahrsputz und Frühlings-Check. Dabei gilt es Einiges zu beachten.
Obwohl heute zum Abtauen der Fahrbahnen weitaus weniger Streusalz eingesetzt wird als früher, belasten die Wintermonate jedes Auto. Mal hat monatelanges Fahren mit Heizung und Gebläse einen unansehnlichen Schmutzfilm auf den Scheiben hinterlassen, mal haben sich Dreck- oder Salznester unter dem Fahrzeugboden entwickelt. Wie auch immer: Putzen ist angesagt.
Erfahrungsgemäß locken in den kommenden Wochen viele Kfz-Betriebe mit kompletten Frühlings-Checks zu günstigen Preisen. Ebenso gibt es bei Waschstraßen und -Anlagen Frühlings-Sonderangebote. In vielen Werbeblättern finden sich in den Wochenend-Ausgaben entsprechende Gutscheine. Wer sein Fahrzeug einer Putzmaschine anvertraut, sollte ihm eine Komplettwäsche inklusive Schaumwäsche und Wachskonservierung gönnen, um alle Winterrückstände gründlich zu entfernen.
Fachleute raten von Handwäsche ab
Von einer Handwäsche raten Fachleute generell ab. Sie ist vor der heimischen Garage zumeist nicht erlaubt. Vor allem aber ist eine moderne Autowaschanlage effizienter. Allerdings kommen die automatischen Waschbürsten oder -lappen nicht überall hin: An Türfalzen und Einstiegen, oftmals rund um die Außenspiegel, ist Nacharbeit von Hand nötig.
Wurde das Auto den gesamten Winter hindurch nicht oder selten gereinigt, sollte ein umfangreiches Waschprogramm gefahren werden. Zunächst rückt man den Winterspuren mit einem professionellen Hochdruckreiniger und Dampfstrahler an einer Tankstelle oder einem Waschplatz zu Leibe - aus gebührender Distanz. Der scharfe Wasserstrahl kann nämlich Kunststoffteile oder Lack beschädigen. Auch zum Reinigen von Reifen und Radkästen eignet sich der Hochdruckstrahl - ebenfalls mit etwas Abstand. "Man sollte der Reifenflanke mit der Lanze nicht zu nahe kommen, der Gummi könnte verletzt werden", mahnt David Plättner vom Reifenhersteller Dunlop. Ungefähr 30 Zentimeter seien das rechte Maß.
Salzrückstände in Nischen und Ritzen
Besonders sollte auf Salzrückstände in Nischen und Ritzen, beispielsweise an Türschwellen, Gummidichtungen, Motorhauben und Heckklappen, geachtet werden. Empfehlenswert sind zudem eine Reinigung des Unterbodens und eine Motorwäsche. Allerdings sollte unter der Motorhaube nur ein Fachmann die Sauberkeit wieder herstellen. "Wer selbst mit einem Hochdruckreiniger im Motorraum hantiert, riskiert schwere Schäden an der Fahrzeugelektronik", warnt Maximilian Maurer vom ADAC.
Im Innenraum wird zunächst Staub gesaugt. Die Fußmatten werden herausgenommen und - soweit möglich - auch unter den Teppichen nach Feuchtigkeit und Schmutz gefahndet. Mit einem haushaltsüblichen Scheibenreiniger geht es ans Fenster- und Spiegelputzen. Um die Scheibenheizung nicht zu beschädigen, darf an der Heckscheibe nicht quer zu den Heizdrähten gewischt werden. Für das Cockpit und die Verkleidungen gibt es Kunststoffreiniger. Auf Glanzeffekte sollte man allerdings verzichten: "Glanzsprays auf Lenkrad oder Pedalen können sogar gefährlich sein", betont ADAC-Mann Maurer. Solche Sprays sorgten nämlich nicht nur für Glanz, sondern machten zudem die Flächen rutschig. (dapd)