Como. Beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este am Comer See in Italien, dem erlesensten Oldtimertreffen der Welt, wurde das schönste Auto der Welt gewählt: ein Alfa Romeo 6C 2500 SS von 1942.

54 rare automobile Schmuckstücke wurden am Wochenende im Grandhotel Villa d'Este ausgestellt. Der Concorsa d'Eleganza wurde erstmals 1929 durchgeführt und ist das geschichtsträchtigste und bedeutenste Oldtimertreffen der Welt. Schwerpunkt in diesem Jahr waren Traumwagen der Sechziger, von Ferrari, Lamborghini, Aston Martin, Mercedes und Rolls-Royce.

Für die Teilnahme kann man sich nicht einfach melden, sondern muss sich bei einer hoch karätig besetzten Jury bewerben. Die Auserwählten dürfen dann auf eigene Kosten ihre Sammlerstücke unter eine 500-jährige Platane auf der Hotelterrasse zur Begutachtung ausstellen.

Rücken dann die Juroren an, verwandeln sich die zumeist sehr wohlhabenden Besitzer aus aller Welt in nervöse Prüflinge wie bei einer Abiturklausur. Die meisten befinden sich deutlich in der zweiten Lebenshälften einige kleiden sich im Stil der Zeit ihrer Klassiker.

Gepflegt mit Zahnbürsten und Läppchen

Die Fahrzeuge sind allesamt in einem unvergleichlich perfekten Zustand und mit Zahnbürste und Läppchen von jedem Schmutzhauch befreit. Viele sind Einzelstücke, eingekleidet von den größten Blechschneidern der Vergangenheit, von denen die meisten in der Nachkriegszeit auf Nimmerwiedersehen verschwanden.

Der Mercedes 300 SL Roadster, immerhin Baujahr 1963, von Heiko Seekamp aus Bremen, trägt nicht nur den ersten Lack, was man angesichts seines makellosen Glanzeskaum glauben mag, sondern auch noch die ersten Reifen. Sie werden aber nur für Ausstellungen aufgezogen und ansonsten für die nächsten 48 Jahre wohl verwahrt.

Seitdem BMW das Festival übernommen hat, werden neben Oldtimern auch aktuelle Concept Cars, Einzelstücke für die großen Automobilmessen gezeigt, die in die Zukunft weisen. Als Weltpremiere erstmals zu sehen der Aston Martin Zagato Coupe, eigenhändig vorgefahren von dem deutschen Aston-Martin-Chef Ulrich Bez. BMW stellte auf dem besonders fein knirschenden Kies des Grand Hotels zum ersten und vorläufig einzigen Mal den 328 Hommage aus, gebaut aus Kohlefaser zum 75. Geburtstag seiner Vorkriegsikone 328. Die Vorstellung der Concept Cars zum Ende der spektakulären Fahrzeugparade fiel dann im Wolkenbruch ins Wasser. BMW-Designer Adrian van Hooydonk fuhr den dachlosen 328 Hommage mit einer Hand am Regenschirm vor. Der Infiniti Ethera rollte unter einer schwarzen Plane an, die nur die Windschutzscheibe frei ließ und dem Wagen den Titel erstes Burka-Auto eintrug. Mercedes ließ den Concept Shooting Brake gleich in der Garage. Das riesige durchsichtige Dach aus Kunststoff ist nicht dicht eingesetzt, damit es sich bei Temperaturschwankungen verformen kann. Trotzdem wollen sie nächstes Jahr alle wiederkommen, wenn sie denn dürfen.