Essen. Caravaning ist nicht länger eine Männerdomäne. Die Fahrlehrerin und ADAC-Instruktorin Regina Rotter gibt Frauen Tipps, wie sie sicher mit Reisemobilen und Caravans unterwegs sein können. Als Klischee bezeichnet sie es, dass nur Männer größere Wagen oder Gespanne bewegen könnten.
Urlaubszeit ist Reisezeit. Dann sieht man sie wieder häufiger: Reisemobile und Caravans. Immer öfter am Steuer sind Frauen. Im hessischen Gründau, Standort des ADAC-Fahrsicherheitszentrum, arbeitet Regina Rotter. Sie weiß, worauf es ankommt. Die Fahrlehrerin und ADAC-Instruktorin gibt Frauen Tipps, wie man sicher mit Reisemobilen und Caravans unterwegs sein kann.
Das reicht vom richtigen Einstellen der Spiegel, beim Gespann etwa muss man vom Anhänger alle drei wichtigen Punkte - Eckkante vorn, Räder, Eckkante hinten – sehen können, bis hin zur Sicherung des hinteren Teils etwa beim An- und Abhängen mit Keil und Handbremse. Das Vollbremsen samt Ausweichen bei blockierenden Anhängerrädern will gelernt sein. Fest steht: Bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und unterschiedlichen Fahrbahnzuständen ist auch der Bremsweg unterschiedlich lang. Gefährlich wird’s dann, wenn selbst bei geringerem Tempo zu dicht aufgefahren wird.
Frauen sind vorsichtiger
Als Faustregel für das Einschätzen des Reaktionswegs nach der Schrecksekunde gibt Regina Rotter die Formel „Geschwindigkeit durch zehn mal drei“ an. Selbstverständlich sein sollte wie generell im Straßenverkehr stets ausreichend Sicherheitsabstand. „Frauen gehen in der Regel vorsichtiger an alles dran“, sagt sie: „Männer geben sich oft draufgängerischer.“
Als Klischee bezeichnet sie es, dass nur sie größere Wagen oder Gespanne bewegen oder rückwärts mit ihnen fahren könnten. „Frauen, die regelmäßig damit zu tun haben und das üben, machen das genauso super.“ Wichtig sei vor allem, sich zunächst mit den Abmessungen des Fahrzeugs vertraut zu machen. Es komme ferner darauf an, neben dem Brems- das Handlingverhalten von höher bauenden Reisemobilen, von schwerer beladenen Caravans oder eben Gespannen zu kennen, denn: „Da verändern sich Schwerpunkte, da schaukelt sich sonst was auf!“
Richtiges Beladen ist das A und O
Richtiges Beladen ist laut Caravaning-Verband das A und O vor Reiseantritt. Nur mit richtig verstauter Ladung im Rahmen der zulässigen Gesamtmasse bleibt das Fahrverhalten des beladenen Mobils stabil. „Auf keinen Fall“, so der Verband, „darf das Gesamtgewicht überschritten werden.“
Wobei beim Caravaning in Sachen Gewicht einiges zu beachten ist: zwischen den Kategorien zulässige Gesamtmasse und Masse im fahrbereiten Zustand ist zwischen Achs-, Dach- und Anhängelast zu unterscheiden.