Florenz. Der Tourismus in Florenz floriert: Immer mehr Touristen strömen in die Innenstadt von Florenz, die Stadt stört das und will Abhilfe schaffen.
Die Stadt Florenz will an einigen Plätzen mit Wasser gegen die Touristenmassen vorgehen. So sollen versuchsweise die Treppen und Plätze vor einigen Kirchen im Zentrum zur Mittagszeit bespritzt werden, um sie zu reinigen und Touristen vom Picknicken abzuhalten.
Es gehe nicht darum, dass Besucher sich nicht kurz niederlassen und ausruhen könnten, erklärte Bürgermeister Dario Nardella in einem Video auf seiner Facebook-Seite. Es solle viel mehr verhindert werden, dass die Leute dort essen und trinken. "Wir haben die Pflicht dafür zu sorgen, dass man die Schönheit unserer Stadt respektiert."
"Wir wollen nicht hart sein, was Strafen angeht"
Gegner sprachen von Wasserverschwendung, da das Wasser im Sommer sowieso schnell verdampfe. Andere kritisierten, dass die Stadt in der Toskana lieber mehr Sitzmöglichkeiten für Besucher schaffen sollte. Nardella betonte, es handle sich um ein "Experiment". "Wir wollen nicht hart sein, was Strafen angeht, also nutzen wir freundlichere Maßnahmen." Das Zentrum von Florenz ist Unesco-Weltkulturerbe.
Florenz ist nicht die erste Stadt in Italien, die sich mit ungewöhnlichen Maßnahmen gegen den Touristenansturm wehren will. In Venedig sorgen regelmäßig neue Ideen wie ein "Buchungssystem" oder eine Sperre für den Markusplatz für Aufsehen. In Rom löste der Vorschlag, die Spanische Treppe mit einem Gitter vor Picknickern zu schützen, einen Sturm der Entrüstung aus. (dpa)