München. Die Lieferengpässe in der Automobilindustrie schlagen auch auf den Mietwagenmarkt durch. Das macht sich vor allem an steigenden Preisen bemerkbar. Besonders teuer wird es in Großbritannien und Irland.
Ein Mietwagen ist in vielen Urlaubsländern zu einem teuren Vergnügen geworden. Das Vergleichsportal Check24 hat für Buchungen zwischen Juli und Ende September einen Preisanstieg von durchschnittlich 40 Prozent gegenüber dem Sommer vergangenen Jahres ermittelt. In Spanien seien Mietwagenpreise seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 231 Prozent gestiegen, von 22 Euro auf nun 73 Euro pro Tag.
Mietwagen schon ab 40 Euro
"Wer für die Sommerferien noch einen Mietwagen braucht, sollte diesen möglichst bald buchen, denn die Preise steigen je näher das Abholungsdatum rückt", sagte Geschäftsführer Andreas Schiffelholz am Mittwoch in München. Check24 berechnete aus mehr als 100.000 Buchungen sämtlicher für die Sommermonate gebuchter Mietwagen Durchschnittspreise.
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Demnach war ein Mietauto in Malta und Südafrika schon für unter 40 Euro am Tag zu haben, in der Türkei für 51 und in Griechenland für 69 Euro. In Kroatien dagegen kostet ein Mietauto in den Sommermonaten durchschnittlich 90 Euro, in Großbritannien und den USA sogar rund 100 Euro pro Tag. Am teuersten waren Irland mit 116 und Island mit 138 Euro.
Wartezeiten wegen Halbleitern
"Die höheren Preise lassen sich vor allem auf Lieferengpässe in der Automobilindustrie zurückführen", sagte Schiffelholz. Während der Coronapandemie hatten die Vermieter ihre Flotten verkleinert - jetzt bekommen sie nicht genug Fahrzeuge, um sie der Nachfrage entsprechend wieder zu vergrößern. Für Neuwagen gibt es vor allem wegen fehlender Halbleiter oft lange Wartezeiten, die Autobauer haben früher übliche Rabatte gestrichen. Deshalb dürften Mietwagen vorerst auch teuer bleiben, sagte Schiffelholz. (dpa)