Essen. „F1 2021“, die neueste Auflage der Formel-1-Videospielreihe, bietet einen Story-Modus, der trotz Seifenoper-Handlung sehr unterhaltsam ist.

Die Formel 1 ist nicht erst seit vergangenem Wochenende und dem Zwist zwischen den Meisterschaftsfavoriten Lewis Hamilton und Max Verstappen eine Fundgrube für Drama und Streitigkeiten. Das stellt auch die Netflix-Dokuserie „Drive to Survive“ unter Beweis, die hinter die Kulissen des Rennzirkus blickt und sich an den Intrigen in der scheinbar heilen Hochglanz-Welt ergötzt.

Was läge also näher, als dies auch virtuell umzusetzen? Das dachten sich auch die britischen Entwickler von Codemasters und ergänzten die langjährige Videospiel-Reihe um einen Story-Modus namens „Breaking Point“. Hier übernimmt man die Rolle des Neulings Aiden Jackson, der 2019 die Nachwuchsserie Formel 2 gewinnt und dann Angebote aus der Königsklasse erhält.

„F1 2021“: Teamkollegen, die sich spinnefeind werden

Geniale Grafik: Auch der Ferrari von Charles Leclerc sieht in „F1 2021“ fotorealistisch aus.
Geniale Grafik: Auch der Ferrari von Charles Leclerc sieht in „F1 2021“ fotorealistisch aus. © Codemaster | Electronic Arts

Der Spieler kann sich für eines von fünf der eher kleineren Teams (Haas, Williams, AlphaTauri, Alfa Romeo und Racing Point/Aston Martin) entscheiden. Egal welches Team man wählt, man fährt an der Seite des niederländischen Routiniers Casper Akkerman. Es dauert nicht lange, und Jackson und Akkerman bekriegen sich wie Prost und Senna in ihren besten (schlechtesten?) Zeiten als Teamkollegen.

Ohne zu viel von der Geschichte zu verraten: Am Ende berappeln sie sich und es kommt zu einem obligatorischen Happy End zum Schluss der Saison 2021 samt Andeutung auf eine mögliche Fortsetzung im kommenden Jahr. Trotz zu vieler Klischees ist „Breaking Point“ eine unterhaltsame Neuerung und mit seiner Spielzeit von fünf bis sechs Stunden nicht übermäßig lang, da man nur ausgewählte Rennen spielt und nicht zwei komplette Formel-1-Saisons.

Karriere-Modus mit sinnvollen Verbesserungen

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Abgesehen von dem neuen Modus spielt sich F1 2021 mindestens so gut wie die Vorgänger. Optisch ist es gerade auf der neuen Konsolengeneration naturgemäß noch ein wenig schicker, insbesondere die Wiederholungen haben beinahe TV-Niveau. Die Autos fahren sich ein wenig runder und weniger hektisch als im Vorjahr, auch wenn die Randsteine in diesem Jahr öfter zu Drehern führen. Positiv auch: Dieses Jahr ist erneut ein Zweispieler-Modus an einer Konsole dank eines geteilten Bildschirms möglich - ein Feature, das immer seltener wird.

Der Karriere-Modus, in dem man als Teamchef die Geschicke des Rennstalls leitet und die Entwicklung vorantreibt, ist ebenfalls erhalten geblieben. Die Menüs für die Forschung und Entwicklung am Auto wurden entschlackt, was der Übersicht zugute kommt. Wer die Deluxe-Version des Spiels gekauft hat, kann neben aktiven Formel-1- und Formel-2-Piloten auch Motorsport-Legenden als Fahrer engagieren. Zur Wahl stehen unter anderem Michael Schumacher, Ayrton Senna, Alain Prost und Nico Rosberg. Klassische Formel-1-Autos wie im Vorjahr sind dieses Mal indes leider nicht vertreten.

Insgesamt ist F1 2021 die bislang beste Videospiel-Umsetzung der Motorsport-Königsklasse und für alle Spielerinnen und Spieler mit Interesse an Rennspielen definitiv eine Überlegung wert.

>>> INFO: Systeme und mehr

F1 2021 wurde von Codemasters entwickelt und wird von Electronic Arts vertrieben.

Es ist für Playstation 4, Playstation 5, Xbox One, Xbox Series S/X und PC erhältlich. Je nach Version kostet das Spiel zwischen 55 und 85 Euro.

Die USK-Freigabe lautet: ab 0 Jahren.