Stuttgart. Vor allem Kinder sind laut Experten noch immer unzureichend gegen ansteckende Krankheiten geimpft. Der Schutz gegen Masern, Mumps, Röteln oder Keuchhusten müsse erhöht werden.
. Kinder und Erwachsene sind in Deutschland nach Angaben von Wissenschaftlern nur unzureichend gegen ansteckende Krankheiten geimpft. Das war am Dienstag Thema der zweiten Nationalen Impfkonferenz in Stuttgart, die auf eine Initiative der Gesundheitsminister der Länder zurückgeht.
Zwar stiegen die Impfquoten der Schulanfänger kontinuierlich an. Dennoch sind nach Angaben des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Reinhard Burger, Verbesserungen erforderlich – vor allem bei den Schutzimpfungen für Kinder. So werde noch nicht genügend gegen Masern, Mumps, Röteln, Keuchhusten und Hepatitis B geimpft. Außerdem werde oft zu spät geimpft, hieß es.
Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Masern und Röteln in Europa bis 2010 zu eliminieren, ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts nicht erreicht und daher auf das Jahr 2015 verschoben worden. Auch Deutschland habe die erforderliche Impfquote von 95 Prozent für zwei Dosen der Masern- und Rötelnimpfungen im letzten Jahr nicht erreicht.
Auch Deutschland hat Ziele der Weltgesundheitsorganisation verfehlt
Burger forderte die Konferenz auf, gemeinsame Impfziele zu entwickeln, die auch Verantwortliche für die Umsetzung benennen. Denn die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut seien lediglich fachliche Empfehlungen ohne rechtliche Verbindlichkeit.
Die erste Nationale Impfkonferenz unter der Schirmherrschaft der Gesundheitsministerkonferenz fand im März 2009 in Mainz statt. Als Ergebnis wurde ein Nationaler Impfplan auf den Weg gebracht. Dieser wurde im Juni 2009 von der Gesundheitsministerkonferenz beschlossen. Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD) hatte damals erklärt, bei Hepatitis B, Masern und Mumps gebe es „bedeutende Impflücken“. (dapd)