Ingolstadt. Bei der neuen S-Generation des Audi A6 verzichten die Ingolstädter auf hohe Geschwindigkeiten. Start-Stopp-Automatik und Zylinderabschaltung senken dafür den Spritverbrauch, verstärken aber Brummgeräusche. Doch Audi hat noch zwei technische Asse im Ärmel.
Nadelstreifen und sportlich-edler Stepp - die neue S-Generation des Audi A6 zeigt als Limousine und Kombi sowie als viertüriges Coupé A7 Stil. Mit luxuriösen, aber keineswegs protzig wirkenden Materialien unterstreicht Audi die Qualitäten seiner Spitzenmodelle. Deren bärenstarke Leistung wiederum ist mit absoluter Alltagstauglichkeit gepaart.
Verzichtet werden muss allerdings auf die bisherigen Zehnzylinder-Sauger. Eine doppelte Turboaufladung soll das Brennraumdefizit wettmachen und so bietet Audi derzeit nur noch acht Zylinder (309 kW/420 PS) hinter dem Singleframe-Kühlergrill. Doch das reicht allemal: Das maximale Drehmoment von 550 Newtonmetern (Nm) liegt konstant zwischen 1.500 und 5.200 Touren an. Die scheinbar nicht endende Beschleunigung steht vom ersten Druck auf das Gaspedal an zur Verfügung.
Motor bei Tempo 250 abgeregelt
Von 0 auf 100 geht es in 4,7 Sekunden (Werksangaben). Bei Tempo 250 ist der Motor abgeregelt. Können würde das Triebwerk sicherlich mehr. Doch der Verzicht auf hohem Niveau zeigt beim Spritverbrauch eine erfreuliche Tendenz. Nach Angaben von Audi konnte der Verbrauch um rund 25 Prozent auf nun 9,7 Liter im Normzyklus gesenkt werden. Neben Start-Stopp-Automatik und Rekuperationstechnik sorgt die serienmäßige Zylinderabschaltung für diesen Effekt. Wird die Leistung des bulligen V8 nicht im vollen Umfang benötigt, verwandelt er sich elektronisch gemanagt in Sekundenbruchteilen in einen Vierzylinder. Ebenso schnell sind die acht Zylinder wieder aktiv.
Zwei technische Tricks
Wahrzunehmen ist dieser Vorgang nur mit einem Blick auf den Bordcomputer. Spür- oder hörbar ist die Umstellung nicht, obwohl eigentlich störende Brummgeräusche durch den raueren Lauf eines Vierzylinders entstehen sollten. Doch da setzt Audi zwei technische Tricks ein: Zum einen eliminieren aktive Motorlager niederfrequente Schwingungen. Und zum anderen sorgt eine sogenannte aktive Lärmkontrolle für ausgleichende Ruhe. Vier kleine Mikrofone im Dachhimmel registrieren die Geräusche des Fahrzeugs und senden sie an ein Steuergerät. Das wiederum produziert gezielt Gegenschall, der aus den Lautsprechern des Soundsystems dringt.
Jenseits aller Akustik werden Fahrgenuss und -komfort durch die ohne Zugkraftunterbrechung arbeitende Siebengang-S-Tronic, den Allradantrieb und das tadellos abgestimmte Fahrwerk inklusive Luftfederung gesteigert. Ab dem Frühsommer stehen die drei Sportler mit und ohne Nadelstreifen bereit, zu Preisen ab 72.900 Euro. (dapd)