Berlin. Reisedurchfall sollte nur in Ausnahmefällen mit Medikamenten gestoppt werden. Denn Durchfallmedikamente mit dem Wirkstoff Loperamid setzen die Darmtätigkeit herab. So bleiben die Keime länger im Körper. Durchfall während des Urlaubs gilt als häufigste Reisekrankheit.
Reisedurchfall sollten Urlauber nur in Ausnahmefällen mit Medikamenten stoppen. Das gelte etwa, wenn sie mit akuten Beschwerden eine längere Busfahrt vor sich haben. Darauf wies der Reisemediziner Prof. Martin Haditsch anlässlich des Forums Reisen und Gesundheit im Rahmen der Reisemesse ITB am Freitag in Berlin hin. Denn mit Durchfall wehrt sich der Körper gegen schädliche Keime, die auf diese Weise entsorgt werden.
Durchfallmedikamente mit dem Wirkstoff Loperamid setzen die Darmtätigkeit herab. Dadurch bleiben die Keime länger im Körper. Länger als einen Tag sollte solch eine Arznei daher nicht eingenommen werden.
Nach fünf Tagen am besten zum Arzt
Ein Fall für den Arzt ist Durchfall, wenn er länger als fünf Tage anhält. Auch wenn Blut oder Schleim im Stuhl zu sehen sind oder es zu Fieber, Erbrechen, Schmerzen oder Kreislaufstörungen kommt, sollten Urlauber unbedingt zum Arzt gehen.
Durchfall ist bei Touristen nach Angaben des Forumveranstalters Centrum für Reisemedizin die häufigste Reisekrankheit. Vor allem in Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika sowie auf Kreuzfahrtschiffen ist die Ansteckungsgefahr groß. Meist gelangen die Erreger wie Kolibakterien, Noroviren oder Salmonellen durch verunreinigte Speisen oder Getränke in den Körper. (dpa)