Palma. Die neuen “Benimmregeln“ am Strand von Palma de Mallorca zeigen offenbar Wirkung - allerdings anders als erhofft. Nachdem die ersten Geldbußen verhängt wurden, zieht es trinkfreudige Touristen nun verstärkt ans südöstliche Ende des Ballermann-Strandes, das zur Nachbargemeinde Llucmajor gehört.
Die Einführung von "Benimmregeln" für die mallorquinische Inselhauptstadt Palma hat offensichtlich zu einer Verlagerung nächtlicher Saufgelage in eine Nachbargemeinde geführt.
Wie die Zeitung "Diario de Mallorca" am Sonntag berichtete, ziehen trinkfreudige Touristen mit ihren Bierflaschen und Plastikeimern nun verstärkt an das südöstliche Ende des Strandgebiets der Playa de Palma. Dieser Abschnitt gehört nicht zu Palma de Mallorca, sondern zur Nachbargemeinde Llucmajor.
Dort gelten die - für das Gebiet der Inselhauptstadt erlassenen - "Benimmregeln" nicht. Die Polizei hatte am Donnerstag in der Gegend um den "Ballermann" erstmals Geldbußen von Urlaubern erhoben, die gegen die im Mai beschlossene "Verordnung für ein zivilisiertes Zusammenleben" verstoßen hatten. Diese sieht im Gebiet von Palma unter anderem Strafen für Saufgelage unter freiem Himmel, öffentliches Urinieren, ruhestörenden Lärm oder Stadtbummel in Badekleidung vor.
Bewohner des zu Llucmajor gehörenden Abschnitts protestierten dagegen, dass der Strand durch die nächtlichen Saufgelage immer stärker verschmutzt werde. Sie dokumentierten dies mit Fotos von leeren Bierflaschen, Plastiktüten und anderen Abfällen, mit denen der Strand bei Sonnenaufgang übersät war.
Polizei kassiert bei Urlaubern Geldbußen
Gut einen Monat nach der Einführung von "Benimmregeln" auf der spanischen Ferieninsel Mallorca hat die Polizei erstmals Geldbußen bei Touristen erhoben. Wie die Wochenzeitungen "Mallorca Zeitung" und "Mallorca Magazin" am Freitag in ihren Online-Ausgaben berichteten, patrouillierten etwa 60 Beamte der Ortspolizei auf einem Abschnitt an der Playa de Palma in der Gegend des Ballermann.
Es seien zehn Geldbußen über je 50 Euro erhoben worden. Da die Urlauber sofort zahlten, sei ihnen die Hälfte der Strafen erlassen worden. Der Gemeinderat der Inselhauptstadt Palma hatte im Mai eine "Verordnung für ein zivilisiertes Zusammenleben" erlassen, die für mehr Ordnung und Sauberkeit am Ballermann sorgen soll.
Diese sieht unter anderem Strafen für Saufgelage unter freiem Himmel, öffentliches Urinieren, ruhestörenden Lärm oder Stadtbummel in Badekleidung vor.
Die Aktion der Polizei richtete sich vor allem gegen die Benutzung von Glasflaschen am Strand. Da Scherben häufig zu Verletzungen geführt hatten, sind nur Getränkedosen erlaubt. Bislang hatte die Polizei sich darauf beschränkt, Urlauber bei Verstößen über die neue Verordnung zu informieren, und keine Geldbußen kassiert.
Renovierung der Strandbars in Palma de Mallorca verzögert sich
Die Renovierung von Strandbars an der Playa von Palma de Mallorca verzögert sich. Wie die deutschsprachige "Mallorca Zeitung" auf ihrer Webseite berichtet, ist lediglich eins von vier Objekten rechtzeitig zur Urlaubssaison fertig geworden. Hintergrund sei die Ernennung eines neuen Verantwortlichen bei der Küstenbehörde. Daher sei mit dem Abschluss der Arbeiten an den drei weiteren Strandbars erst im nächsten Jahr zu rechnen.
Traumstraßen der Welt
Langfristig sollen 15 Einrichtungen entlang der Playa de Palma für insgesamt drei Millionen Euro umgestaltet werden. Das Konzept sieht unterschiedliche Nutzungen für Partys, Gastronomie und Entspannung vor. Der nun fertiggestellte Pavillon steht unter dem Motto Sport. (dpa)