Essen. Pauschalreisen bestechen des öfteren durch ihre Pauschalität - auch auf Kreuzfahrten. Viele Menschen suchen im Urlaub jedoch das Abenteuer. Deswegen stellen wir vier Kreuzfahrt-Routen abseits von Pauschalangeboten vor. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Fahrt rund um Spitzbergen?

Moderne Kreuzfahrtschiffe sind schwimmende Hotelanlagen mit Eislauf-Bahnen und Wasserrutschen. Aber irgendwie ähneln sich viele von ihnen. Konzerne wie Carnival gehen soweit, ihre Schiffe so einheitlich zu bauen, dass sie zwischen Tochter-Reedereien austauschbar sind. Doch es geht auch ausgefallen. Wir stellen die vier ungewöhnlichsten Kreuzfahrt-Schiffe vor:

Noorderlic
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Auf einem kleinen, historischen Segelschiff in arktischen Gewässern entlang der Küste Spitzbergens und zu den Lofoten zu fahren, erfordert schon ein wenig Abenteuerlust. Gerade 20 Passagiere haben in den Kabinen der 46 Meter langen Noorderlicht Platz. Mithelfen an Bord wird ausdrücklich erwartet – vom Anpacken beim Segelsetzen bis zur Nachtwache auf der Brücke. Besonders abenteuerlich sind die Kreuzfahrten, auf denen die Noorderlicht versucht, Spitzbergen komplett zu umrunden. Je nach Eislage gelingt das nicht immer, doch die Passagiere kommen mit dem Erlebnis unberührter Natur und Eisbären-Sichtungen allemal auf ihre Kosten. Die Noorderlicht begann ihr Schiffsleben am 2. Juli 1910 unter dem Namen „Kalkgrund“ als Feuerschiff bei Flensburg. Zum Kreuzfahrt-Segelschiff wurde das Schiff 1991 umgebaut.

David B

Recht rustikal geht es auf dem kleinsten Expeditions-Schiff in Alaska zu: Die 1929 gebaute und liebevoll restaurierte David B ist gerade einmal 20 Meter lang und 4,80 Meter breit. Beheizt werden die Innenräume ganz traditionell mit Holzöfen. Die Kabinen für maximal sechs Passagiere sind mit eigener Toilette und Waschbecken ausgestattet, die einzige Badewanne und Dusche an Bord teilt man sich. Telefonverbindungen gibt es während der Kreuzfahrt selten. Die Fahrt ist perfekt zum Abschalten. Schon die restaurierte, historische Maschine der David B ist ein Erlebnis für sich, und viele Passagiere schwören auf die angenehm einschläfernde Wirkung der typischen Maschinengeräusche. Die David B geht auf Expeditions-Kreuzfahrten in der Alaska-Inside-Passage durch die Fjorde und Gletscherlandschaften zum Whale-Watching.

Aranui 3

Eine Reise ins Paradies von Französisch-Polynesien verspricht eine Fahrt auf dem kombinierten Passagier- und Frachtschiff Aranui 3 von Tahiti aus zu den Marquesas-Inseln. Auf ihren 14-tägigen Versorgungstouren durch die Südsee-Inselwelt nimmt die Aranui 3 auch Kreuzfahrt-Passagiere mit. Die Tour führt rund 1500 Kilometer weit zu den spektakulärsten und entlegensten Inseln Französisch-Polynesiens. Immerhin rund 200 Passagieren bietet die Aranui 3 Platz. Die Crew besteht hauptsächlich aus Einheimischen, die für ihre Herzlichkeit bekannt sind. Das Schiff wurde 2000 in Rumänien gebaut. Entsprechend erfüllt es auch internationale Sicherheitsvorschriften.

Grande Caribe und Grande Mariner

Die Geschichte der Grande Caribe und Grande Mariner beginnt mit einer Idee: Warum soll man Passagiere von einem kleinen Kreuzfahrtschiff erst mit Beibooten zum Strand fahren, wenn sie auch direkt aussteigen könnten? So ließ Reeder Luther Blount 55 Meter lange Schiffe bauen, die direkt am Bug eine Gangway haben: Das Schiff fährt Bug voraus an den Strand, die Passagiere steigen direkt über diese Gangway ins seichte Wasser aus.

Die beiden Kreuzfahrtschiffe mit einer Kapazität von 96 Passagieren sind regelmäßig in der Inselwelt der Karibik und vor Neuengland unterwegs – aber auch auf dem Mississippi. Letzteres macht die Schiffe ebenfalls zu einer Besonderheit: Sie sind sehr niedrig und kommen dank einfahrbarer Brücke auch unter niedrigen Brücken hindurch.