Romrod. Auf einer Länge von mehr als 400 Kilometern können Wanderer nun von Worms bis Eisenach den Spuren des Reformators Martin Luther folgen.
Nach mehr als fünf Jahren Planung kann fortan quer durch Hessen von Worms in Rheinland-Pfalz bis ins thüringische Eisenach auf den Spuren des Reformators Martin Luther gewandert werden. Der über 400 Kilometer lange sogenannte Lutherweg 1521 wurde am Sonntag im mittelhessischen Romrod nahe Alsfeld im Beisein von Polit- und Kirchenprominenz offiziell eröffnet.
Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) betonte am Sonntag nach einer Mitteilung der Evangelischen Kirche in Hessen Nassau (EKHN), Luther habe die Geschichte geprägt wie kaum ein anderer. Seine Reise vom Wormser Reichstag bis zur Wartburg in Thüringen sei nun erfahrbar und "erwanderbar". Kirchenpräsident Volker Jung von der EKHN betonte, der Weg biete die Chance, dass "Menschen für sich selbst auch Gott neu entdecken". Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, nannte den Weg eine der schönsten Ideen für das Reformationsjubiläum.
Das Land Hessen gab 320.000 Euro für den Weg. Die EKHN steuerte weitere 30.000 Euro bei, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck 15.000 Euro. Weiteres Geld kam von Sponsoren und Kommunen entlang des Weges. Insgesamt lagen die Kosten bei knapp einer halben Million Euro. Allein fast 250.000 Euro verschlang das Aufstellen von Wegweisern mit einem grünen, geschwungenen "L", Infotafeln und Ruheplätzen. Laut EKHN folgt der Pfad als einziger Lutherweg in Deutschland in weiten Teilen der historischen Route, die der Reformator zu seinem Gespräch beim Kaiser in Worms und bei seiner anschließenden Flucht auf die Wartburg im Jahre 1521 zurücklegte.