München (dapd). Wenn es ums Tuning beim Motorrad geht, stehen die Auspuffanlagen ganz oben auf der Wunschliste. Dementsprechend groß ist das Angebot. Orientierung beim Kauf bieten die Typ-Zulassungen laut EG-Richtlinien. Also einfach das entsprechende Modell aussuchen, montieren und losfahren? Nicht ganz, sagen die Experten vom TÜV Süd in München. "Vor allem bei den Katalysatoren kann es Probleme geben", warnt TÜV-Fachmann Frank Volk.
Auspuffanlagen müssten grundsätzlich nicht nur den Schall dämpfen, sondern außerdem für die richtigen Abgasemissionen sorgen. Seit Einführung der Abgasnorm Euro III im Jahr 2006 seien Katalysatoren zur Erfüllung der Vorschriften unverzichtbar. Der Einbau und die Funktion würden alle zwei Jahre bei der Abgasuntersuchung Krafträder (AUK) im Rahmen der Hauptuntersuchung geprüft.
Die Katalysatoren sind je nach Auspuffanlage vollkommen unterschiedlich gebaut. Und hier liegt eine der größten Tücken bei der Umrüstung von Endtöpfen. Denn ist der serienmäßig eingebaute Katalysator beispielsweise im Endschalltopf integriert, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Motorrad auch nach dem Umbau noch über einen zugelassenen Katalysator verfügt - selbst wenn der Schalldämpfer eine EG-Typgenehmigung hat.
Wer nämlich ohne unterwegs ist, fährt ohne Betriebserlaubnis und riskiert den Versicherungsschutz. "Am besten vor dem Umbau von Experten, beispielsweise beim Fahrzeughersteller oder in einer Vertragswerkstatt, beraten lassen", empfiehlt Max Höhler, Auspuff-Experte von TÜV Süd Automotive. Die Fachleute kennen die Details und wissen, wo die Katalysatoren verbaut sind.
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