Bis zum einheitlichen Öko-Gütesiegel ist es in der Touristikbranche noch ein weiter Weg. Aktuell gibt es eine ganze Reihe von Umweltzertifikaten – jedes mit anderer Bedeutung. Wir stellen die wichtigsten vor.
atmosfair.
Gemeinnützige Stiftung und Anbieter von freiwilligen Kompensationsmaßnahmen. Die Spenden werden in Klimaschutzprojekte weltweit investiert, etwa in Solar-, Wasserkraft-, Biomasse- oder Energiesparprojekte in Entwicklungsländern, um dort die Menge Treibhausgase einzusparen, die eine vergleichbare Klimawirkung hat wie die Emissionen des Flugzeugs. (www.atmosfair.de)
CSR.
Steht für Corporate Social Responsibility. Die unternehmerische Sozialverantwortung umfasst Aktivitäten und Engagement touristischer Unternehmen, um umwelt- und sozialverträgliches Reisen zu gewährleisten.
CSR TourCert.
Das umfassendste, in Deutschland gültige Qualitätssiegel für nachhaltigen Tourismus. Mitglieder durchlaufen einen Zertifizierungsprozess, der langfristig die Einhaltung von Corporate Social Responsibility garantiert. Dabei werden das Unternehmen selbst sowie die ganze Wertschöpfungskette von den Büroräumen des Reiseanbieters bis hin zu Transportunternehmen und Unterkunft vor Ort unter die Lupe genommen. Ökologische Vorgaben betreffen unter anderem das Verhältnis zwischen Urlaubslänge, Reisezeit und Entfernung, beispielsweise, dass Flüge erst ab 700 Kilometer „erlaubt“ sind.
Eco Trophea.
Die Eco-Auszeichnung des Deutschen Reiseverbandes (DRV) wird seit 1987 jährlich an vorbildliche Umweltschutzprojekte verliehen.
Eco/EU Flower.
Das Öko-Label der EU wird auch an touristische Produkte vergeben. (www.ec.europa.eu)
ECPAT.
Der Verhaltenskodex zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung. (www.ecpat.net)
EED.
Der Evangelische Entwicklungsdienst engagiert sich gemeinsam mit ökumenischen Partnern für einen nachhaltigen, sozial verantwortlichen und umweltverträglichen Tourismus und gibt den Informationsdienst Tourism Watch heraus. (www.eed.de)
ehc. eco hotels certified ist eine Zertifizierung für nachhaltig wirtschaftende Tourismusunternehmen, die hinsichtlich ihres Ressourcenverbrauchs überprüft wurden.
(www.ecohotelscertified.info)
far.
Das „Forum Anders Reisen“ entstand 1998 und hat rund 130 Mitglieder, die sich alle dem nachträglichen Reisen verschreiben. Über den Verband läuft die Vergabe des CSR TourCert-Siegels. Es gibt einen Jahreskatalog „Reiseperlen“.
(www.forumandersreisen.de)
Fair Travel.
Realisiert Vorhaben wie ein Aufforstungsprojekt in Mosambik und ein Schulprojekt in Indien, mit denen die Bevölkerung auf ihrem Weg zu einer sozio-ökologisch gerechten Entwicklung unterstützt wird. Partner sind ADAC Reisen, Gebeco und Studiosus.
(www.fair-travel.net)
Fairkehr.
Die 1986 gegründete Verlagsgesellschaft veröffentlicht das Magazin „Verträglich Reisen“. Sehr nützlich ist der einmal pro Jahr erscheinende Zugreiseführer „Zügig durch Europa“. (www.fairkehr.de)
Futouris e.V.
Touristische Nachhaltigkeitsinitiative, steht für soziokulturelle Verantwortung, Umwelt- und Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt. Mitglieder und Initiatoren sind zum Beispiel Tui, Aida Cruises, Airtours, Thomas Cook Reisen, Neckermann Reisen sowie der Asienspezialist Gebeco. (www.futouris.org).
KATE.
Die Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung e.V. arbeitet als Projekt- und Beratungsorganisation für Sozialwirtschaft, Kirchen und Kommunen in Europa und Lateinamerika. Gemeinsam mit „Forum Anders Reisen“ und EED-Tourism Watch entwickelt sie den Kriterienkatalog für den Zertifizierungsprozess CSR TourCert.
(www.kate-stuttgart.org)
Myclimate.
Gemeinnützige Stiftung und Anbieter von freiwilligen Kompensationsmaßnahmen wie auch atmosfair. (www.myclimate.de)
TOI.
Tour Operators Initiative for Sustainable Tourism Development: Eine Initiative, die sich in Zusammenarbeit mit Hoteliers, Busunternehmern und Politik für den Schutz von Natur, Kultur und sozialen Strukturen in den Zielgebieten einsetzt. TOI wird vom United Nations Environment Programme, der UN-World Tourism Organisation und der UNESCO unterstützt. Gründungsmitglieder dieser Initiative sind unter anderem die REWE Touristik, Studiosus und Tui.
TourCert.
Gemeinnützige Gesellschaft für Zertifizierung im Tourismus. Dahinter stehen der EED in Bonn, KATE in Stuttgart und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.
(www.tourcert.org)
Travelife.
Von der britischen Reisebranche im Rahmen eines EU-Projekts 2004 bis 2007 entwickeltes Siegel. Ausgezeichnet werden touristische Unternehmen, vor allem Unterkünfte, die bestimmte soziale und Umweltkriterien erfüllen. Der ökologisch orientierte Verein „Verbraucher Initiative“ stuft das Siegel allerdings als „nicht empfehlenswert“ ein.