Berlin.. Ein neues nationales Sicherheitszentrum soll Attacken von Hackern und Viren auf deutsche Behörden und die Wirtschaft abwehren. Ab April soll es seinen Dienst schrittweise aufnehmen, wie die Bundesregierung mitteilte.
Die Bundesregierung hat am Mittwoch den Aufbau eines nationalen Cyber-Abwehrzentrums ab April beschlossen. Die neue Einrichtung soll im Falle eines Angriffs über das Internet dazu dienen, „schnell und abgestimmt Informationen zusammen zu tragen, zu analysieren und zwischen den Sicherheitsbehörden abgestimmte Empfehlungen zum Schutz der IT-Systeme zur Verfügung zu stellen“, teilten die Bundesministerien für Wirtschaft und für Inneres mit.
Die Federführung solle das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) übernehmen. Beteiligt seien zudem das Bundesamt für Verfassungsschutz sowie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Umfassende Abwehrstrategie
Das neue Abwehrzentrum ist Teil einer umfassenden Sicherheitsstrategie, die die Regierung ebenfalls am Mittwoch beschloss. Weitere Kernpunkte der Strategie sind den Angaben nach der Schutz der IT-Systeme in Deutschland, die Sensibilisierung der Bürger sowie die Einrichtung eines Nationalen Cyber-Sicherheitsrates. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) betonte, dadurch solle Sicherheit auf einem hohen Niveau gewährleistet werden, „ohne die Chancen und den Nutzen des Cyber-Raums zu beeinträchtigen“.
Im Bundeswirtschaftsministerium soll zudem eine Taskforce „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ eingerichtet werden. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sagte, „Netzangriffe können erhebliche Auswirkungen auf unseren wirtschaftlichen Wohlstand und Technologievorsprung haben“. Deshalb solle die Wirtschaft und vor allem der Mittelstand vor Cyber-Angriffen stärker geschützt werden. (dapd)