San Francisco. “Wir können gar nicht genügend iPads herstellen, jubiliert Apples Finanzvorstand. Bei der Vorstellung der Quartalszahlen präsentierte das Unternehmen aus Cupertino einmal mehr überragende Zahlen: Der Gewinn hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdopppelt - auch ohne den legendären Firmenchef Steve Jobs.

Apple bleibt sich treu: iPad und iPhone verkauften
sich Millionenfach und bescherten dem Technologiegiganten eine
Gewinnverdoppelung im zweiten Quartal. Mit den am Dienstagabend vorgelegten
Zahlen übertraf Apple nicht nur in üblicher Manier
die Erwartungen der Analysten, sondern wischte auch erneut die Bedenken, wonach
der Konzern in der Nach-Jobs-Ära den hohen Erwartungen nicht mehr gerecht werden
kann, vom Tisch. Hatte die Apple-Aktie im
regulären Handel vor der mit Spannung erwarteten Bilanz noch im Minus gelegen,
schoss das Papier nachbörslich um mehr als sieben Prozent in die Höhe. "Die
Schwarzseher werden bald verschwinden", sagte Analyst Michael Yoshikami von
YCMNet Advisors. Manchmal trennten sich Anleger von haussierenden Aktien ohne
Grund.

"Wir können gar nicht genug iPads herstellen", freute sich Apple-Finanzvorstand Peter Oppenheimer im Interview mit
der Nachrichtenagentur Reuters. Der Tablet-Computer verkaufe sich so schnell wie
er gefertigt werde. Von Januar bis März gingen 11,8 Millionen Stück über die
Ladentische, ein Plus von 151 Prozent. Erst Mitte März brachte Apple die dritte Generation mit verbessertem Bildschirm
und Kamera auf den Markt. Auch das iPhone verkaufte sich prächtig. Mit 35
Millionen Stück steigerte Apple den Absatz um 88
Prozent. Vor allem im Ausland kamen die Kultstatus innehabenden Produkte gut an.
64 Prozent des gesamten Umsatzes wurde außerhalb der USA erzielt.

Gewinne wachsen, aber die Apple-Aktie stürzt ab

Insgesamt kletterten die Erlöse um knapp 60 Prozent auf 39,2
Milliarden Dollar. Der Nettogewinn legte um 93 Prozent auf 11,6 Milliarden
Dollar oder 12,30 Dollar je Aktie zu. Damit übertraf der Konzern aus dem
Silicon-Valley die Erwartungen der Analysten.

Zuletzt waren die Zweifel gewachsen, ob Apple auch nach dem des langjährigen Konzernlenkers
Steve Jobs auch mit der nächsten Neuvorstellung eine solch bahnbrechende
Vorreiterrolle einnehmen wird. Zudem machen dem Unternehmen zahlreiche
Patentstreitigkeiten rund um den Globus und die wachsende Konkurrenz von Googles
Betriebssystem Android bei mobilen Geräten zu schaffen. Die in diesem Jahr
bereits um 60 Prozent auf ein Allzeit-Hoch von 644 Dollar in die Höhe
geschossene Aktie hat seit einiger Zeit den Rückwärtsgang eingelegt. (rtr)