Berlin. Der Verlust, Gefühle zu spüren und zu zeigen ist ein Merkmal von Depressionen. Diese Symptome zeigen sich vor allem in Beziehung und in der Sexualität. Sexuelle Funktionsstörungen sind ein ernstes Problem, das die emotionale Instabilität des Betroffenen sogar noch verstärken kann.
Sexualstörungen können das erste körperliche Anzeichen einer Depression sein. "Depressionen haben große Auswirkungen auf das emotionale Erleben der Betroffenen", sagt Michael Berner von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin. Der Verlust, Gefühle zu spüren und zu zeigen, sei ein Merkmal der Erkrankung. "Gerade in Beziehungen und dabei insbesondere im Hinblick auf die Sexualität kann dies besonders problematisch sein und zu Sexualstörungen führen."
Sex-Störungen können Ursache für Depression sein
Störungen im Sexualleben seien manchmal sogar Ursache einer Depression, erklärt Berner. "Sexuelle Funktionsstörungen sind ein ernstes Problem für Betroffene, denn sie mindern die Lebensqualität, verstärken den emotionalen und sozialen Rückzug und verursachen Probleme in der Partnerschaft." Eine möglichst frühzeitige Diagnose und Behandlung von Depressionen und Sexualstörungen seien daher von großer Bedeutung. "Allerdings können bei manchen Menschen, die wegen Depressionen behandelt werden, auch Antidepressiva sexuelle Störungen auslösen", ergänzt der Experte. (dapd)