Berlin. Wer in den Urlaub fährt, möchte vor finanziellen Überraschungen geschützt sein. Hier hat die Kreditwirtschaft aufgerüstet. In Urlaubsländern außerhalb Europas gibt es aber mit neuen Karten womöglich kein Geld - dann müssen andere Zahlungsmittel her.

Die Sicherheit ist den Deutschen beim Bezahlen auf Reisen besonders wichtig. Laut einer Studie der Postbank sagen das 52 Prozent der Männer und sogar 72 Prozent der Frauen. In puncto Sicherheit hat die Kreditwirtschaft in Europa aufgerüstet und einen extrasicheren Chip für Giro-Karten zum Standard gemacht.

Doch die Sicherheit hat ihre Tücken: In Urlaubsländern außerhalb Europas gibt es mit den neuen Karten womöglich kein Geld - dann müssen andere Zahlungsmittel her.

  • Klassische EC-Karte: Das Bezahlen und Geldabheben mit ec-Karten, die das Maestro-Logo tragen, ist in Europa kein Problem. Die hiesigen Geldautomaten und Kassen können in der Regel die Informationen auf dem Kartenchip lesen. In Ländern außerhalb Europas, etwa den USA, werden Zahlungen statt über den Chip über den Magnetstreifen abgewickelt. Allerdings haben einige Kreditinstitute das Zahlen mit den ec-Karten - von den Banken mittlerweile Girocard genannt - für das Ausland gesperrt. Vor dem Urlaub muss sich der Kunde dann zuerst bei seiner Bank melden und sich ein Budget für das Urlaubsland einrichten lassen.
  • Neue EC-Karten: Immer mehr Banken geben mittlerweile neue ec-Karten aus, die noch sicherer sein sollen. Diese Karten mit dem "V-Pay"-Logo sind außerhalb Europas generell unbrauchbar. Bei ihnen lässt sich der Magnetstreifen in der Regel nicht für den Zahlungsverkehr außerhalb Europas freischalten, Besitzer solcher Karten müssen deshalb auf andere Zahlungsmittel ausweichen.
  • Kreditkarte: Bei der Akzeptanz im Ausland sind Kreditkarten unschlagbar. Sie werden laut Zentralem Kreditausschuss an über 22 Millionen Kassen weltweit akzeptiert und am Bankautomat oder -schalter gibt es mit der Karte Bargeld. Die Anbieter kassieren beim Einkauf außerhalb der Euro-Zone eine Umrechnungsgebühr zwischen einem und zwei Prozent der Summe. Beim Geldabheben fallen oft hohe Gebühren an: In der Regel werden zwei bis drei Prozent oder ein festgelegter Mindestbetrag fällig.
  • Verlust der Karte: Beim Verlust von ec- oder Kreditkarte sollten diese schnell gesperrt werden, damit Betrüger nicht das Konto abräumen. Dies ist bei ec-Karten rund um die Uhr unter der Telefonnummer +49-1805-021021 möglich. Für viele Bank- und Kreditkarten gibt es zudem die einheitliche Sperrnummer +49-116116. Mastercard und Visa haben eigene Sperrnummern.
  • Bargeld: Wichtiges Zahlungsmittel ist und bleibt Bargeld. Doch weil es bei Diebstahl nicht ersetzt wird, empfehlen Verbraucherschützer, möglichst wenig davon mitzunehmen. Das Bare sollte nur den Bedarf der ersten Tage und Ausgaben für Taxifahrten oder Trinkgeld decken. Umgerechnet 100 bis 200 Euro reichen meist. Einen Währungsrechner und eine Umrechungstabelle zum Ausdrucken gibt es auf der Seite des Bundesverbandes Deutscher Banken (www.bdb.de)
  • Reiseschecks: Während Reiseschecks etwa von American Express in Westeuropa wegen der Geldautomaten-Dichte kaum benötigt werden, gehören sie vor allem in Afrika, in Teilen Asiens oder Amerikas in die Urlaubskasse. Die Anbieter haben für jedes Reiseland eine Liste mit Akzeptanzstellen, die keine oder geringe Tauschgebühren verlangen. Der Kauf der Schecks kostet laut Verbraucherzentrale meist mindestens sechs Euro Gebühr, beim Einlösen im Urlaubsland fallen weitere Wechselgebühren an. Reiseschecks werden bei Verlust meist sehr schnell ersetzt. (AFP)