Essen. Um im Urlaub am Meer die Unterwasserwelt zu bestaunen, muss man nicht auf Tauchgang gehen. Mit einer Schnorchelausrüstung bleiben sie an der Wasseroberfläche und genießen trotzdem den Ausblick in das tiefe Blau. Die DLRG rät jedoch zur Berücksichtigung einiger Punkte beim Kauf der Ausrüstung.

Unter Wasser Ausschau halten ist ein günstiger und simpler Urlaubsspaß. Schon wenige Zentimeter unter der Oberfläche ist man ganz für sich, kann im karibischen Meer bunte Fischlein und Barrakudas sichten oder im glasklaren Wasser an der kroatischen Adriaküste nach Seesternen und Seeigeln forschen. Fast an allen Badeküsten lohnt das Schnorcheln. Das Beste: Es geht ohne viel Ausrüstung. Dennoch sollten einige Dinge im Umgang mit Maske, Schnorchel und am besten auch Flossen beachtet werden.

Tauchlehrer-Prüfer Frank Hertlein aus Lübeck, Bundesbeauftragter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), rät dazu, sich „nicht erst im Urlaub mit dem Umgang vertraut zu machen“. Zudem erinnert er an die nötige körperliche Fitness: „Die Nutzung von Flossen ist konditionell anspruchsvoll und setzt eine trainierte Beinmuskulatur voraus.“ Immer sollten potenzielle örtliche Gefahrenquellen wie Strömung, Brandung oder Schifffahrtswege analysiert werden, und – wenn möglich – sollte zu zweit geschnorchelt werden.

Teil 1: Die Maske

Das wichtigste Hilfsmittel, um die Unterwasserwelt in Augenschein nehmen zu können, ist die Maske. Weil Wasser einen anderen Lichtbrechungsindex als Luft hat, bleibt ohne Luft zwischen Augen und Wasser alles unscharf. Es sollte eine richtige Tauchermaske sein, die Schwimmbrille ermöglicht nicht den nötigen Druckausgleich, wenn der Wasserdruck mit zunehmender Tiefe steigt. Eine Taucherbrille hat deshalb einen Nasenerker zum Zukneifen, gleichzeitig wird leicht Luft eingedrückt.

DLRG-Experte Hertlein rät zum „Kauf im guten Fachgeschäft und nicht per Katalog“ – und zum Vorabtest im Schwimmbad. „Doppeltes Sicherheitsglas ist Pflicht, es sollte den Aufdruck ‚tempered glass’ tragen.“ Zudem sollte das Maskenband hinter dem Kopf einen doppelten Teil aus zwei Bändern aufweisen, das schützt vor einem Verrutschen. Am wichtigsten ist natürlich, dass die Maske dicht ist, sich dem eigenen Gesicht anpasst. Daher sollte sie laut Hertlein „eine doppelte Dichtlippe haben, und der Maskenrand sollte aus weichem Silikon bestehen“. Ob eine Maske die richtige ist, zeigt die Dichtprüfung beim Kauf: Maske ohne Kopfband aufsetzen und den Atem anhalten – hält sie nicht, sollte man sich nach einem anderen Exemplar umschauen.

Teil 2: Der Schnorchel

Für eine entspannte Unterwasserpirsch ist ein Schnorchel nötig, um atmen zu können. Er darf maximal 35 Zentimeter lang sein und der Durchmesser des Rohrs sollte nicht über 2,5 Zentimeter liegen – das sind DIN-Normen. Frank Hertlein empfiehlt ein „weiches, anatomisch geformtes Mundstück aus Silikon mit Beißwarzen, einen glatten Übergang zwischen Mundstück und Rohr, einen stabilen Halter für das Maskenband“ und ein Schnorchelende mit breiter und auffälliger Farbgebung. Gesehen werden ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt beim Schnorcheln.

Related contentTeil 3: Die Flossen

Drittes Teil der Grundausstattung zum Schnorcheln sind die Flossen, denn ohne sie kommt man mit der wenigen Luft in den Lungen nicht weit. Flossen mit geschlossenem Fußteil eignen sich zum Schnorcheln besser als Flossen mit Riemen an den Fersen, die in der Regel mit Neopren-Füßlingen von Gerätetauchern getragen werden. Frank Hertlein erinnert daran, beim Kauf den eigenen Trainingszustand zu beachten: „Je härter und größer das Flossenblatt, desto höher die Kraftanforderung, je stärker die Krampfgefahr bei Untrainiertheit.“ Schwimmflossen sollten druckfrei sitzen und die seitlichen Konturen des Fußteils unterhalb des Knöchels verlaufen.

Je bequemer der Sitz der Schnorchelausrüstung, desto erlebnisreicher und entspannter wird das Entdecken der Unterwasserwelt. Genau hier liegt oft ein Nachteil der kompletten Sets, die zur Sommersaison in den großen Discountermärkten ausliegen – die fehlende Passform. Doch selbst Markenartikel sind erschwinglich. Einen guten Schnorchel gibt es schon für zehn Euro, eine passable Maske für rund 30 Euro und das Paar Flossen kostet auch nicht mehr. Wer sorgsam mit seinem „Schnorchel-ABC“ umgeht, hat lange Spaß daran. Zur Pflege der Ausrüstung rät Tauchlehrer Frank Hertlein, die Maske, den Schnorchel und die Flossen nach jedem Gebrauch gründlich mit Süßwasser abzuspülen, sie nicht längere Zeit der prallen Sonne auszusetzen und sie auch nicht zum Trocknen auf die Heizung zu legen.