Berlin. Die Brauer von Craft Beer setzen auf Handwerk und nicht auf riesige Produktionszahlen. Gefragt ist traditionelle Braukunst und Experimentierfreude.
Geschmacksintensiv und kunstfertig gebraut - Craft Beer ist es das Gegenstück zu industriell hergestelltem Bier. Es wird handwerklich von einer kleinen Brauerei hergestellt und ist oft nur regional erhältlich. Der Trend mischt seit einiger Zeit Deutschlands Brauerszene auf. Ob fruchtig, exotisch oder herb - Craft Beer kennt keine Geschmacksgrenzen. In der Regel wird Craft Beer nach dem Reinheitsgebot gebraut. Das heißt, das Bier enthält nur Wasser, Hefe, Hopfen und Malz, erklärt Holger Eichele vom Deutschen Brauer-Bund.
"Bei diesen vier Zutaten gibt es zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten, die Millionen von unterschiedlichen Geschmacksvariationen zulassen." Wichtig ist beim Craft Beer außerdem, dass nur natürliche Zutaten verwendet werden und keine künstlichen Aromen oder Konservierungsstoffe. Und auch in einem Bier, das nach Mango oder Waldbeere schmecht, ist weder eine echte Mango noch Waldbeere zu finden.
Doch worum handelt es sich bei Craft Beer eigentlich genau? Wichtige Fragen und Antworten:
Was ist Craft Beer?
Craft Beer wird handwerklich von einer kleinen Brauerei hergestellt und ist oft nur regional erhältlich. Ihren Ursprung hat die Craft-Beer-Bewegung in den USA. Dort bedeutet Craft Beer, dass ein Brauer in kleinen Mengen auf traditionelle Weise Bier braut - unabhängig von großen Konzernen. "Diese Definition lässt sich aber nicht einfach so ins Deutsche übertragen", sagt Holger Eichele vom Deutschen Brauer-Bund.
Nach der amerikanischen Definition bedeutet "kleine Menge" 9,5 Millionen Hektoliter Bier. "Bei dieser Menge wäre wohl jede große Brauerei in Deutschland eine Craft-Beer-Brauerei." Deshalb schlägt Eichele vor, Craft Beer nach dem Geschmack zu definieren: "hopfenbetont und aromaintensiv".
Wie wird Craft Beer hergestellt?
In der Regel wird Craft Beer nach dem Reinheitsgebot gebraut - in Deutschland sowieso. Das heißt, das Bier enthält nur Wasser, Hefe, Hopfen und Malz. "Bei diesen vier Zutaten gibt es zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten, die Millionen von unterschiedlichen Geschmacksvariationen zulassen", sagt Eichele. Wichtig ist beim Craft Beer außerdem, dass nur natürliche Zutaten verwendet werden und keine künstlichen Aromen oder Konservierungsstoffe. Und auch in einem Bier, das nach Mango oder Waldbeere schmeckt, ist weder eine echte Mango noch Waldbeere zu finden. "Das ist die große Kunst: Wasser, Hefe, Hopfen und Malz so zu kombinieren, dass es fruchtig schmeckt."
Kann man dieses Bier auch selber brauen?
Theoretisch, ja. In den USA hat sich eine große Heimbrauer-Szene entwickelt. Viele brauen ihr eigenes Bier, etwa in der Garage. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht: "Wer zu Hause braut, stellt fest, wie schwierig das eigentlich ist." Eichele erklärt, dass es viel Perfektion und Geduld braucht, ein leckeres Bier zu brauen. "Das ist sicher nichts für den Feierabend."
Im Handel gibt es Brausätze, mit denen jeder zum Hobbybrauer werden kann. Allerdings empfiehlt es sich, vorher zumindest einen Bierbraukurs zu besuchen. Die Kurse werden etwa von Brauhäusern angeboten. Hobbybrauer dürfen außerdem nicht mehr als 200 Liter Bier im Jahr brauen - und das auch nur für den Eigenbedarf. Ansonsten wird eine Biersteuer fällig.
Warum ist das Craft Beer meist teurer als normales Bier?
Craft Beer wird in kleineren Mengen hergestellt - schon allein das macht es teurer. "Außerdem wird es oft wertiger präsentiert", sagt Eichele. Das können etwa besondere Bierflaschen sein oder aufwendig designte Etiketten. (dpa)