Wanderstiefel für Norwegen, Flip-Flops für Spanien: Der Urlaubsort bestimmt das Reisegepäck
Der eine packt ihn schon Tage vorher, bügelt selbst die Socken und die Unterwäsche noch fein säuberlich. Der andere fängt erst in der Nacht vor Urlaubsbeginn an, T-Shirts, Hosen, Schuhe und den Sonnenhut reinzuwerfen. Es geht um den Reisekoffer. Wohl überlegt sollte er gepackt sein, und nicht zu voll. Das Reise Journal gibt Tipps, was Reisende in verschiedene Urlaubsregionen dringend im Sommer mitnehmen sollten – und was nicht.
Mittelmeer-Länder
Beliebteste Auslandsreiseziele der Deutschen sind nach wie vor Spanien und Italien, aber auch die französischen Nachbarn werden sehr gerne besucht. Während der Sommermonate sollte leichte Kleidung – Shorts, T-Shirts, Röcke – in den Koffer gepackt werden, da zum Beispiel Spanien mit über 3000 Sonnenstunden eine der wärmsten Regionen Europas ist. Badesandalen sind empfehlenswert: Sand- oder Kiesel-strände erhitzen sich schnell und machen barfuß laufen unmöglich. Das kleine Schwarze wird nur in den Luxushotels von Madrid oder Paris benötigt, kann sonst getrost zu Hause gelassen werden. In die Reiseapotheke sollte unbedingt Insektenspray, da es zum Beispiel in der französischen Rheinebene und im Elsass bis Oktober viele Zecken gibt und es zur Übertragung der Frühsommer-Meningoenzephalitis kommen kann. Also auch lange Hosen und einen Sonnenhut einpacken, wenn es zum Wandern geht.
Skandinavien
In den skandinavischen Ländern gilt das Zwiebelprinzip: Dünne Shirts und Pullis mitnehmen, die man übereinander ziehen kann. Außerdem gehört eine Regenjacke ins Gepäck, selbst im Sommer können die norwegischen Abende kühl oder verregnet sein. Absolut notwendig: festes Schuhwerk. Wanderstiefel eignen sich gut. 85 Prozent der 40 Nationalparks in Norwegen sind Gebirge. Ansonsten sollte legere, sportliche Kleidung im Koffer Platz finden. Mittel zur Mücken- und Zeckenabwehr sind unverzichtbar, ebenso die Mückensalbe, falls die Plagegeister doch zugestochen haben.
Arabische Länder
Aus Rücksicht vor den Moralvorstellungen der islamisch geprägten Gesellschaft sollte in arabischen Ländern körperbetonte Kleidung vermieden werden. Frauen sollten also keine schulterfreien Blusen oder Miniröcke mitnehmen, Männer keine Shorts. Ebenso sollte man beim Besuch einer Moschee lange Kleidung tragen, Frauen sollten die Haare mit einem Tuch bedecken. Dünne Baumwollhemden und -hosen eignen sich gut für die heiß-trockenen Sommer. Badeanzüge statt Bikinis, wie auch ein Hüfttuch sind die angemessene Kleidung am Strand. Durchfall-Erkrankungen kommen in Ländern wie Jordanien, Ägypten oder Dubai häufig bei Urlaubern vor. Deshalb dringend an Mittel wie Imodium akut denken, und an Abführ- und Wasser-desinfektionsmittel. Praktisch sind zudem Desinfektionssprays oder entsprechende Tücher für unterwegs.
Asien
Gerade in den Regenwäldern und dem Hochland asiatischer Länder – wie beispielsweise Indonesien, Thailand oder Vietnam – besteht in einigen Gebieten hohes Malaria-Risiko. Deshalb: Moskitonetze ins Gepäck packen. In den feuchten, tropischen Gebieten sollte die Benutzung eines Mückensprays unbedingt zur Gewohnheit werden. Lange, hellfarbige Hosen und Hemden sind hier ebenfalls gute Reisekleidung. Für Wanderungen im Dschungel: Turnschuhe, Rucksack, Baseballkappe und eine Trinkflasche einpacken. Für den Palmenstrand: Sonnenschutzmittel, After Sun (in den kleinen Plastikflaschen), Schnorchel und Flip-Flops nicht vergessen. Beste Reisezeit: Dezember bis Mai, nach der Regenzeit. Trotzdem immer eine Regenjacke dabeihaben.
Karibik
Dies gilt auch für karibische Inseln, wie etwa die Dominikanische Republik oder Antigua. Tropische Stürme treten meist zwischen Juni und November auf. In den übrigen Monaten herrscht tropisches, relativ trockenes Klima mit Temperaturen um die 24 bis 28 Grad: Leichte, atmungsaktive Kleidung ist anzuraten. Für den Abend in klimatisierten Räumen sollten dünne Pullover und ein Paschmina-Schal ins Gepäck. Für Vier- und Fünf-Sterne-Hotels ein Sommer-Sakko und das besagte kurze Schwarze einpacken. Taucher finden an den Küsten der Inseln traumhafte Tauchreviere mit Steilwänden und Hai-Schwärmen vor. Also die Ausrüstung und den Tauchschein nicht liegen lassen.
Südliches Afrika
In Ländern des südlichen Afrikas fühlen sich Tierbeobachter wie im Paradies. Bei Safaris in Botswana, Südafrika oder Namibia ist Kleidung a la „Jenseits von Afrika” ein guter Tipp: Leinenhemden und Trekkinghosen in gedeckten, braun-beigen Tarnfarben eignen sich aber auch gut für die Wanderung auf den Tafelberg in Kapstadt. Wanderstiefel wie auch das Fernglas und der Fotoapparat mit gutem Zoom sind ein Muss für Afrika-Liebhaber. Am besten eignen sich unser Winter und Frühjahr für Reisen ins südliche Afrika, dann herrschen dort trocken-sommerliche Temperaturen. Teuren Schmuck sollte man am besten zu Hause lassen, um Diebe erst gar nicht in Versuchung zu führen. Und für Geld, Kreditkarten und Pässe eignen sich Hüftbeutel. Falls vorhanden, bietet es sich an, ein billiges Urlaubshandy mitzunehmen.
USA/Kanada
Wesentlich sicherer sind die Vereinigten Staaten und Kanada, aber auch in den U-Bahnen New Yorks sollte man darauf verzichten, wertvolle Halsketten offen zu tragen. Vom subtropischen Hawaii und Florida bis zum arktischen Alaska haben die USA fast alle Klimaformen zu bieten, optimales Reiseklima bietet jedoch der Sommer und Herbst. Männer sollten an das Sakko denken, manche Restaurants verlangen es – und reichen schon mal ein verschwitztes Ausleih-Jackett am Eingang. Ansonsten geht es jedoch leger in Nordamerika zu: sportliche Kleidung, Jeans, Turnschuhe und Poloshirts. Für die Reise nach Alaska die Daunenjacke und dicke Stiefel nicht vergessen.