Regensburg (dapd). Schon morgens nach dem Aufwachen fühlt man sich wie gerädert, die Müdigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch den Tag: "Bei vielen Schlafstörungen zeigen sich die Symptome nur am Tag", sagt Prof. Jürgen Zulley, Diplom-Psychologe am Schlafmedizinischen Zentrum in Regensburg.

Das kann gefährlich werden: Manche Menschen sind tagsüber so müde, dass sie ständig einschlafen könnten. "Besonders beim Autofahren birgt das natürlich eine große Gefahr." Die Einschränkung der Leistungsfähigkeit sei im Alltag, ob zu Hause oder bei der Arbeit, eine enorme Belastung. Bis zur Diagnose "Schlaf-Störung" müssten viele Menschen erst eine lange Arzt-Odyssee hinter sich bringen, weiß Zulley. Denn die Betroffenen selbst bringen die Tagesmüdigkeit häufig gar nicht in Verbindung mit dem Nachtschlaf. "Subjektiv haben viele meiner Patienten das Gefühl, nachts ausreichend und gut geschlafen zu haben", sagt der Schlafforscher.

Tatsächlich wird der Nachtschlaf aber durch viele kleine Unterbrechungen gestört, die auch organische Ursachen haben. Im Schlaflabor werden die Schlafphasen genau untersucht und dokumentiert. "Die Patienten können es meistens gar nicht glauben, was da nachts passiert", sagt Zulley. Denn die meisten Unterbrechungen sind so kurz, dass der Schläfer selbst sich gar nicht an sie erinnert. "Bis zu 28 wache Momente pro Nacht sind selbst bei gesunden Schläfern ganz normal."

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