Rio de Janeiro. Während der Karnevalszeit werden täglich etwa 47 Kinder in Brasilien Opfer von sexuellem Missbrauch. Auch die Kinderarbeit nimmt dann zu.
Während der Karnevalssaison sind Kinder in Brasilien besonders gefährdet. Die Zahl der Missbrauche steige während der Feiern deutlich, erklärte die Kinderschutzorganisation SOS-Kinderdörfer, am Freitag in São Paulo. Jeden Tag würden mindestens 47 Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch. Die Zahl könne jedoch deutlich höher liegen, erklärte die Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Brasilien, Sandra Greco. Denn bei den offiziellen Zahlen würden nur per Notruf gemeldete Fälle berücksichtigt.
Während der Karnevalszeit nehmen demnach auch Kinderarbeit sowie Gewalt gegen Minderjährige zu. Die Behörden müssten gerade beim bunten Treiben die Rechte von Kindern schützen, sagte Greco. Mit einer Kampagne zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und einer Online-Petition unterstützen die SOS-Kinderdörfer in Brasilien den Kampf gegen den Missbrauch. "Karneval ist eine brasilianische Tradition, die gefeiert werden sollte - aber nicht auf Kosten der Kinder!" sagte Greco.
Die Ministerien für Menschenrechte und für Tourismus haben mit Unterstützung weiterer Organisationen im Vorfeld des Karnevals ebenfalls Kampagnen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen gestartet. Ziel der Aktion ist es, vor allem Touristen aus dem In- und Ausland zu sensibilisieren. (epd)