Essen.

Höher hinaus als in einem Range Rover geht es kaum, dafür hat man ja schließlich das aufpumpbare Fahrwerk, um an der Ampel auf die endlosen Kolonnen von Möchtegern-Geländewagen herabblicken zu können. Zum 40. Geburtstag erhielt Land Rovers Feinster – seit 1970 so etwas wie die Rolex unter den SUV - einen neuen Achtzylinder-Diesel mit 313 PS. Das höchste der Gefühle?

Der auf 4,4 Liter Hubraum gewachsene Achtzylinder-Diesel im Range gehört zu den letzten seiner Art, weil diese sehr schwer ausfallende Motorenart von den immer stärker werdenden Sechszylinder-Selbstzündern überflüssig gemacht werden. Bei Mercedes ist der V8-Diesel der immer währenden Evolution bereits zum Opfer gefallen. V8-Diesel-Pionier BMW hatte seinen „Achtender“ – Auslaufmodell im Siebener – gar nicht erst in seinen Range-Rover-Konkurrenten X5 verpflanzt.

Der erste Range Rover von 1970, damals noch nur mit zwei Türen erhältlich für den Landlord auf seinen endlosen Latifundien.
Der erste Range Rover von 1970, damals noch nur mit zwei Türen erhältlich für den Landlord auf seinen endlosen Latifundien. © MSG | MSG

Im Reich der Sports Utility Vehicles (SUV) findet sich ein V8 TDI noch im VW Touareg, wenn man von ruppigen, aus dem Lkw-Bereich kommenden Steinzeit-Exemplaren in US-amerikanischen Riesenwagen absieht, die zu Recht unter die Kategorie „Leichte Lastwagen“ fallen. Die protzige Krone des Diesel-Königs gebührt dem Zwölfzylinder in Audis Riesem-SUV Q7.

Und eben im Range Rover gibt es noch den Sparmotor mit den prestigeträchtigen acht Zylindern für – mindestens – 88 500 Euro. Dampfmaschinen-ähnlich schiebt (700 Newtonmeter Drehmoment) es den 2,8 (!) Tonnen schweren, fünf Meter langen und fast zwei Meter hohen Luxusliner voran, in knapp acht Sekunden von null auf 100 km/h und in sehr sportlichen fünf Sekunden von 80 auf 120 km/h. Besser noch als der Motor: die Achtstufen-Automatik von ZF. Bei 210 km/h ist allerdings Schluss – für die Höchstgeschwindigkeit bemühen normale Autos nicht einmal halb so viele Pferdestärken.

Das Gute daran ist, dass dank des Diesels Verbrauchsexzesse ausbleiben. Statt 20 Liter eines V8-Benziners sind es dann zwölf Liter Diesel. Das Wörtchen „Nur“ schenken wir uns aber in diesem Zusammenhang. Und auch mit einem sparsameren Motor wird aus einem SUV kein besseres Automobilkonzept, Stichwort hochgradige Platzverschwendung auf Rädern und sinnloser Allradantrieb für die Straße. Aber ein sozialverträglicheres.