Berlin/Bonn. Für Hobbygärtner beginnt bald wieder die schönste und arbeitsintensivste Zeit des Jahres: Die eigene kleine Grünoase erwacht aus dem Winterschlaf. Wie der Obstbaum viele Früchte bekommt und was man gegen Schädlinge tun kann, verraten zahlreiche Apps. Wir haben die besten für Sie zusammengestellt.
Rund 6,5 Millionen Deutsche buddeln, säen und pflanzen in ihrer Freizeit im Garten. Das geht aus Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervor. Dabei können auch Smartphone und Tablet helfen. Mit den richtigen Apps leisten die Taschencomputer bei der Gartenarbeit wertvolle Dienste.
Heidi Hecht vom Grünen Medienhaus, gegründet auf Initiative des Zentralverbands Gartenbau, empfiehlt zum Beispiel die App "Pflanzendoktor" für iOS und Android. Diese ist in die Rubriken Gemüse, Obst, Rasen und Zierpflanzen unterteilt. Diverse Probleme wie beispielsweise Hunde-Urin oder Algen im Rasen, Blattläuse am Gemüse oder Apfelmehltau werden hier beschrieben. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich mit Fotos des Problems direkt an erfahrene Gartenbau-Ingenieure zu wenden.
Die App ist zwar kostenlos, wurde aber im Auftrag eines Pflanzenpflege-Herstellers entwickelt. Deshalb gibt es statt Werbung gelegentlich Links zu dessen Produkten, die Nutzer aber auch ignorieren können. Ganz ähnlich wie "Pflanzendoktor" funktioniert der ebenfalls kostenlose "Gartendoktor" der Firma Bayer.
"Der Gemüse Gärtner" liefert erst in der Vollversion alle Funktionen
Die iOS-App "Der Gemüse Gärtner" von Entwickler Daniel Puschina ist eine nützliche Orientierung für alle, die auf dem Balkon oder im Beet Gemüse anbauen. Neben Tipps zu Aussaat, Anbau und Dünger liefert die Anwendung eine grafische Übersicht des Anbauzyklus. So weiß der Nutzer ganz genau, wann die Zeit reif ist für Brokkoli, Aubergine oder Buschbohnen. Farbige Balken verraten, in welchen Monaten man am besten zu Hause anzüchtet und wann das Ergebnis ins Freie verpflanzt werden muss.
Außerdem bietet die App detaillierte Informationen zu Pflege, Licht- und Wasserbedarf sowie den häufigsten Schädlingen. Für einen Teil der Gemüsesorten steht der komplette Funktionsumfang des Programms kostenlos zur Verfügung. Wer alles wissen will, muss für die Vollversion 2,69 Euro investieren.
"Stauden Ratgeber" listet 1400 Arten und Sorten auf
Wer in seinem Garten den Anbau von Stauden plant, kann mit dem kostenlosen "Stauden Ratgeber" für iOS in mehr als 1400 Arten und Sorten stöbern. Die Anwendung erlaubt umfangreiche Suchkriterien wie Blütenfarbe, Blütezeit, Blattfarbe und Wuchshöhe. Ein Filter gruppiert Stauden in verschiedene Verwendungsbereiche wie Bauerngarten, Dachbegrünung oder Heilpflanzen. Hobbygärtner erfahren außerdem zum Beispiel, wie viele Pflanzen pro Quadratmeter ein stimmiges Bild ergeben. Dazu gibt es Infos, wo in ihrer Nähe bestimmte Stauden verkauft werden - kein Wunder, schließlich wird die App vom Händlerverband Stauden Forum herausgegeben.
Sollten Gärtner einmal unsicher sein, welche Sträucher, Sommerblumen, Bäume, Kletterpflanzen oder Rosensorte im eigenen Garten oder dem des Nachbarn stehen, hilft ein Blick in die iOS- und Android-App "Pflanzenbestimmung". Hier sind mehr als 2700 Pflanzen der europäischen Fauna mit Bild hinterlegt. Über Charakteristika wie Blüte, Blattform, Früchte, Wuchsform, Stamm oder Knospen hilft die Anwendung bei der Namensfindung. "Pflanzenbestimmung" kostet 89 Cent - wer dafür kein Geld ausgeben will, kann die Blumensuche auch über die Adresse http://dpaq.de/dNrtu direkt im Browser ansteuern.
Android-App "Waterbot" warnt vor vertrockneten Zimmerpflanzen
Vor vertrockneten Zimmerpflanzen warnt die Android-App "Waterbot". Das kostenlose Programm ist simpel und selbsterklärend aufgebaut. Im ersten Schritt wählt der Nutzer seine Pflanze aus, im zweiten Schritt das passende Gießintervall. Danach schlagen Smartphone und Tablet automatisch Alarm, wenn der Fikus Wasser braucht. Wer mag, kann die Benachrichtigungen sogar mit eigenen Fotos der Pflanzen illustrieren.
Essbare Pflanzen und Kräuter lassen sich mit der gleichnamigen Android-App erkennen und bestimmen. Neben hochauflösenden Pflanzenbildern bietet sie Tipps zum Sammeln und eine eigene Kategorie zu wilden, essbaren Beeren. Ebenso erfahren Interessierte, wie Wildpflanzen zubereitet oder konserviert werden. Und natürlich erfährt man auch, welche Pflanzen giftig sind und auf keinen Fall gegessen werden dürfen - und was man tun sollte, wenn es doch mal passiert. Mit einem Preis von 3,99 Euro ist die Infosammlung allerdings auch ein wenig teurer als andere Apps. (dpa)