Das eigene Zimmer ist immer mit dabei: Ein entspannter Urlaub auf einem Hausboot bedarf keiner großen Vorkenntnis
Die Zeit scheint irgendwie langsamer zu vergehen, während man gemütlich durch die Lande schippert. Und das Schönste: Man hat sein Zimmer immer dabei. Es gibt daher wohl kaum eine entspanntere Art, Urlaub zu machen – sobald der erste Tag überstanden ist. Danach wird das Führen des Hausbootes zur Routine und auch der Skipper beginnt, das Abenteuer auf dem Wasser zu genießen.
Bootsführerschein
In Europas Hausbootrevieren können Flüsse und Seen in der Regel führerscheinfrei befahren werden, solange der Bootsmotor nicht mehr als fünf PS hat. Ausnahmen gibt es allerdings auf Wasserstraßen mit Berufsschifffahrt. Die Vermieter geben hierzu viele Informationen, dort erhält man ebenfalls eine ausführliche Einweisung bei der Übernahme des Bootes.
Boote
Das Angebot reicht vom Budget-Boot ohne gesonderte Schlafkabine über das gemütliche Hausboot mit viel Platz bis hin zur schnittigen Yacht. Für Letztere wird in der Regel ein Bootsführerschein verlangt. Je nach Größe können bis zu 15 Personen auf einem Boot Platz finden. Man sollte jedoch nicht die maximale Belegung ausnutzen, da dieses zulasten des Komforts geht. Ein Boot für sechs Personen nur zu viert zu nutzen, bietet allen mehr Freiraum.
Kosten
Zu der Bootsmiete kommen noch einige Kosten hinzu, unter anderem für Treibstoff, Heizung und Warmwasser. Die Abrechnung erfolgt in der Regel mittels separater Zähler. Wer in einem Hafen festmacht oder übernachten will, muss dort eventuell Liegegebühren zahlen.
Europäische Hausbootreviere
Deutschland:
Mecklenburger Seenplatte
Das Gebiet rund um die Müritz, mit 117 Quadratkilometern der zweitgrößte Binnensee der Republik, ist Deutschlands bekanntestes Hausbootrevier. Über tausend große und kleine Seen sind durch Flüsse und Kanäle miteinander verbunden. Auf rund 600 Streckenkilometern darf ohne Führerschein gefahren werden. Man ist gut auf die Hausbooturlauber eingestellt, es gibt viele Anlegestellen, selbst manche Gaststätten haben eigene Bootsstege.
Info: Tourismusverband „Mecklenburgische Seenplatte”, 039931/53 80, www.mecklenburgische-seenplatte.de
Niederlande: Friesland
Das platte Land an der niederländischen Nordseeküste zwischen Groningen im Nordosten und Amsterdam im Südwesten ist von unzähligen Kanälen und Flüssen durchzogen. Dazu kommen noch 13 große und 17 kleine Seen. Genau das Richtige für einen Urlaub auf dem Hausboot. Friesland ist empfehlenswert, besonders für Einsteiger: Es gibt zwar viele Dreh- und Zugbrücken, aber kaum Schleusen. Basishafen ist das Städtchen Sneek, hier gibt es die meisten Vermieter.
Info: Niederländisches Büro für Tourismus, 0221/9 25 71 70, www.niederlande.de
Frankreich:
Canal du Rhône-à-Sète
Wer den Kanal in Südfrankreich von St. Gilles über Palavas-les Flots bis Port Cassafières entlang schippert, ist ganz nah dran am Mittelmeer. Oft ist es sogar vom Boot aus zu sehen. Es geht durch eine der schönsten Landschaften Europas – die Carmague. Mit etwas Glück wird man bei der Fahrt durch das Rhône-Delta sogar von weißen Wildpferden oder rosafarbenen Flamingos begleitet. Ein gutes Revier für Anfänger, es ist ruhig und es gibt keine Schleusen.
Info: Atout France, 0900/1 57 00 25 (0,49 Euro aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend), www.franceguide.com
Irland:
Shannon-Erne Waterway
Die rund 65 Kilometer lange historische Wasserstraße im Norden Irlands verbindet Shannon mit Erne. Auf der Fahrt durch die Naturlandschaft passiert man 16 Schleusen und 34 Brücken. Wer noch etwas weiter möchte, kann seine Tour auf der Erne-Seenplatte fortsetzen. Sie ist ungefähr 80 Kilometer lang, viele kleine Inseln können angelaufen werden. Gute Ausgangspunkte für die Tour sind Ballinamore, Belturbet oder Killadeas.
Info: Irland Information, 069/66 80 09 50, www.entdeckeirland.de