Münster. Dreimal in der Woche wird in der Flüchtlingsunterkunft in Münster gepaukt. Nicht nur die deutsche Sprache wird hier geübt.
Viel benötigen sie nicht: Ausgemusterte Schultische, eine behelfsmäßige Tafel und zwei alte Computer dienen den Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft in Münster-Wolbeck als Unterrichtsraum. Noch funktioniert das Meiste hier mit Zeichensprache und Bildern. Wenn die Flüchtlinge zum Deutschunterricht kommen, beginnt eine multikulturelle Runde: Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, Georgien, Aserbaidschan und vielen weiteren Ländern kommen in dem engen Unterrichtsraum zusammen.
Dreimal in der Woche wird in der Flüchtlingsunterkunft in Münster gepaukt. Nicht nur die deutsche Sprache wird hier geübt: „Der Unterricht bildet den Grundstein für eine gelungene Integration und ein gutes Miteinander“, weiß Christina Quaing, die als Koordinatorin für den Caritasverband arbeitet. Besonders dankbar angenommen wird das Angebot von Müttern. So können sie Deutsch lernen ohne sich Sorgen um ihre Kinder machen zu müssen. Denn diese werden während der Unterrichtszeiten von ehrenamtlichen Helfern betreut oder können an einem Computer mit der Lernsoftware „Schlaumäuse“ Deutsch üben. „Man bekommt viel zurück“, schwärmt Quaing und freut sich jeden Tag über das wachsende Vertrauen der geflüchteten Kinder und Erwachsenen.
Immer mehr Flüchtlinge kommen zum Unterricht
Christina Quaing gehört zum Koordinatorenteam des Caritasverbandes in Münster und sorgt dafür, dass alles läuft. Der Deutschunterricht ist nur eins von vielen Projekten, bei dem Ehrenamtliche geschult und unterstützt werden müssen. Die Stellen der insgesamt 31 Koordinatorinnen und Koordinatoren werden überwiegend vom Diözesancaritasverband und aus Mitteln des Bistums Münster finanziert. Dabei profitieren sie auch vom Lotto-Prinzip. Rund 40 Prozent der Spieleinsätze bei Westlotto gehen an das Land Nordrhein-Westfalen, das daraus wiederum das Gemeinwohl fördert.
Sehr zur Freude der Flüchtlinge: Das Projekt der Caritas ist ein voller Erfolg. Immer mehr Flüchtlinge kommen zum Unterricht, wollen Deutsch lernen. Und alle helfen mit.