Haan. Obwohl es erst Februar ist, sind die Temperaturen bereits frühlingshaft. Die Die Wärme am Tag weckt viele Pflanzen vorzeitig aus dem Winterschlaf und lässt sie treiben. Da aber vielerorts nachts noch Fröste möglich sind, müssen die zarten Blüten jedoch vor Frost geschützt werden.

Der Frühling verdrängt den Winter und lässt mit warmen Temperaturen bereits Ende Februar viele Pflanzen austreiben. Doch Hobbygärtner dürfen sich von den Frühlingsgefühlen nicht austricksen lassen: Denn nachts herrschen fast überall noch Minusgrade. Und dieser Temperaturunterschied kann vielen frostempfindlichen Pflanzen schaden.

Denn einerseits ist ihnen tagsüber zu warm: "Wir laufen gerade draußen ja auch nicht im dickten Pelzmantel herum oder lassen ihn wenigstens offen", sagt Robert Markley vom Verband der Gartenbaumschulen in Haan (Nordrhein-Westfalen). Sind die Pflanzen zu dick unter Vlies oder Reisig eingepackt, kann das zur Bildung von Schimmel führen, wenn es feucht und warm ist. Außerdem treiben sie durch die Wärme des Winterschutzes erst recht aus - und für manche Pflanzen wie die Rosen ist das einfach zu früh. Daher sollten abgedeckte Pflanzen tagsüber ausgepackt werden.

Die Pflanzen gut einpacken, wenn Frost droht

Aber andererseits ist es den Pflanzen nachts zu kalt: Denn das frische, noch weiche und empfindliche Grün erfriert bei kalten Temperaturen - und die ganze Pflanze nimmt im schlimmsten Fall Schaden, erläutert Markley. Daher werden die Pflanzen am besten immer wieder gut eingepackt, wenn Frost droht.

Hobbygärtner lassen Gehölze im Topf, die den Winter über im Haus verbracht haben, am besten auch noch drinnen. Die Regel lautet, sie erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie zu bringen und davor maximal ein paar Stunden zum Akklimatisieren rauszustellen. Denn davor drohen nachts in Deutschland noch Spätfröste. Sämlinge von Gemüsepflanzen, aber auch Blumen wie Duftwicken werden daher auch erst frühestens im April ausgepflanzt, wenn es weitgehend frostfrei ist, erläutert Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin.

Schneeglöckchen und Co. sind ab Frost und Schnee gewöhnt

Um treibende Frühlingsboten wie Schneeglöckchen, Winterlinge und Vorfrühlingsalpenveilchen müssen sich Hobbygärtner nicht sorgen, wenn es noch mal schneien sollte. "Diese Pflanzen sind an Frost und Schnee gewöhnt. Winterlinge, die im Schnee blühen, sind ein bekanntes Bild", sagt Stephan Anhalt, Direktor von Die Flora, dem Botanischen Garten in Köln. Nur wenn die Sonne scheint und zugleich tiefe Minusgrade herrschen, können die Pflanzen Schaden nehmen. Markley rät dann, die Frühblüher wie Krokusse und Narzissen einfach mit etwas Mulch oder Reisig abzudecken und so zu schützen. (dpa)