Bodrum.. Bodrum im Südwesten der Türkei gilt als neues Trendziel. Musikkneipen, Jazzlokale und Discos locken auch jüngere Touristen an. Wenn man an einen der traumhaften Strände möchte, ist man auf Badeboote angewiesen.
Jugendliche in Istanbul und Hamburg sind sich einig: Ihr Trendziel heißt Bodrum. Zwischen Kreuzritterburg und weißen Würfelhäuschen drängen sich Musikkneipen, Jazzlokale und Fischtavernen direkt am Wasser. Bodrum gilt als das St. Tropez der Türkei. In der Disco Halikarnas spucken marmorne Götterköpfe Laserstrahlen, und im Bazar lockt die breiteste Auswahl falscher Nobelmarken.
Was man freilich wissen sollte: Bodrum hat kaum Sandstrand. So ist man auf die Badeboote angewiesen, die täglich entlang der Küste ausschwärmen. Oder man quartiert sich gleich in einer der ruhigen Nachbarbuchten ein. Kiefernwälder, kleine Inseln und dazwischen eine hinreißende Bucht: Marmaris heißt der Traum der Segler. Ein ganzer Wald von Masten wiegt sich an der Promenade. Durch die Sträßchen zu Füßen des Burgbergs zieht der Duft von neuem Leder. Kenner meiden die lieblosen Einfachhotels am Weststrand. Mehr Ruhe genießt, wer eines der Clubhotels mit eigenem Strand bucht oder in den Nachbarbuchten Turunc oder Icmeler Quartier bezieht. Noch ein paar Kilometer weiter, in Bozburun, lockt türkische Idylle wie einst: Vom himmelblau gestrichenen Tisch in der Taverne blickt man auf den Naturstrand.
Was gibt es Schöneres, als Marmaris auf einem Segelboot zu verlassen? „Mavi Tur“ heißt die berühmte Route entlang der lykischen Küste. Einer der schönsten Plätze: Iztuzu. Auf der Sandzunge zwischen offenem Meer und dem Schilf-Labyrinth des Köycegiz-Deltas laichen Meeresschildkröten. Am nächsten Tag lockt schon Ölüdeniz, der Lagunenstrand mit glasklarem türkisfarbenen Wasser. Und noch einen Tag später streicht das Boot mit dem Kiel über die versunkene Stadt Kekova, deren antike Straßen im Wasser zu erkennen sind.
Ganz in Weiß geht es in Kemer zum Buffet
Mit der weiten Bucht von Antalya beginnt ein ganz anderer Teil der Türkei. Kemer heißt der wohl schickste Ort der „Türkischen Riviera“. An einer grünen Bucht entstand inmitten von Orangen- und Granatäpfelhainen dieses Musterprojekt der türkischen Tourismusplanung. Eine supermoderne Bergbahn hoch ins Taurusgebirge ist die Attraktion für Wanderer. Wer hierher kommt, hat oft auch den Tennisschläger im Gepäck und wirft sich zum abendlichen Gala-Buffet richtig in Schale: Am besten in Weiß, da wirkt die frische Sonnenbräune doppelt gut.
Ein Hotel sieht aus wie der Kreml, ein anderes wie die Titanic: Genau, das ist Lara, der Badevorort der Küstenhauptstadt Antalya. Nirgendwo an der türkischen Riviera sind die Preise so scharf kalkuliert. Flair darf bei Riesenherbergen von bis zu 4000 Gästen niemand erwarten und Ruhe auch nicht – der Flughafen liegt schräg hinter den Hotels. 50 Luxushotels im Pinienwald, und von keinem aus sieht man die anderen: Das ist Belek, die touristische Vorzeigeregion der Türkei. Auch Design-Herbergen wie das „Adam & Eve“ und zehn Golfplätze können nicht verbergen, dass es kein gewachsenes Zentrum gibt. Dafür einen tollen, mehr als zwölf Kilometer langen Strand.
Welcher Ferienort hat schon ein eigenes Amphitheater vor dem Dorftor? Side hat’s. Grandios ist der Blick von den obersten Stufen: Spielzeuggroß wirken die Menschen in den Gassen, die alle ins blaue Meer münden. Bis zum Horizont ziehen sich die riesigen Strandsicheln samt komfortablen Hotels und einer neuen Strandpromenade. Flach läuft das Meer auf dem grobkörnigen Sand aus. Am schönsten ist Side abends in der Vor- und Nachsaison, bei einem kleinen Spaziergang zum Apollo-Tempel. Unvermittelt erheben sich fünf weiße Säulen am Ende der Landzunge, dahinter verschwindet die Sonne im Abendrot. Kann Badeurlaub schöner sein?