Essen.. Es gibt vage Hinweise aus Tierversuchen, dass Alzheimer womöglich eine Infektionskrankheit ist. Sind sie belastbar, hat das Konsequenzen für Blutspender. Denn dann ist eine Übertragung - etwa über das Blut - nicht ausgeschlossen.

Der Arbeitskreis Blut, der die Blutspenden in Deutschland überwacht, prüft die Notwendigkeit der Wiedereinführung einer niedrigeren Altersgrenze für Spender.

Hintergrund der Überlegungen sind vorsichtige Hinweise von Forschern auf Tierversuche. Danach könnte die Krankheit Alzheimer infektiös sein. Das schlösse dann eine Übertragung etwa über das Blut nicht aus.

„Das Ganze ist ein Thema“, bestätigt Friedrich-Ernst Düppe vom DRK-Blutspendedienst West. Der Arbeitskreis Blut will sich am 16. Februar infor­mieren. Bei Blutspenden sei größte Vorsicht geboten, sagt Düppe. Derzeit gebe es aber belastbare Belege weder für noch gegen Alzheimer als Infektionskrankheit. Ein Spendeverbot, wie es früher für über 68-Jährige galt, stehe zunächst auch nicht zur Debatte. Möglich seien jedoch eigene Forschungsaufträge.

„Wir dürfen keine Ängste schüren“

Alzheimer breitet sich wegen der Alterung der ­Ge­sellschaft schnell aus. Die Zahl der Betroffenen soll von heute 1,2 Millionen auf 2,4 Millionen im Jahr 2060 steigen. Würde Alzheimer auf dem Infektionsweg übertragen, könnte das zu unerwünschten gesellschaftspolitischen Brüchen zwischen Jung und Alt führen.

Otto Wulff, Chef der CDU-Seniorenunion, sagt: „Die Zusammenhänge müssen dringend untersucht werden. Aber wir dürfen keine Ängste ­schüren. Viele Ergebnisse von Tierversuchen sind nicht auf Menschen zu übertragen.“