Essen. Nintendo setzt bei „Mario Party Superstars“ auf den Retro-Faktor. Das Game enthält Spielbretter und Minispiele aus der Vergangenheit.
1998 hatten sie im Hause Nintendo einmal mehr eine gute Idee. Man nehme das Firmen-Maskottchen Super Mario, seine besten Freunde sowie ärgsten Feinde und packe diese in ein virtuelles Brettspiel – geboren war ein Bestseller. „Mario Party“ entwickelte sich zu einer der beliebtesten Videospiel-Reihen überhaupt und brachte es bislang auf stolze 17 Teile für die verschiedenen Konsolen der japanischen Traditionsmarke.
Mit „Mario Party Superstars“ erschien nun eine weitere Auflage für die Switch. Hierbei handelt es sich um ein „Best of“. Die Spielbretter und Minispiele sind früheren Teilen der Serie nachempfunden. Ein Fest für Nostalgiker, stammt das Gros doch aus den ersten drei „Mario Party“-Spielen, die zwischen 1998 und 2000 für die Nintendo64-Konsole veröffentlicht wurden.
In „Mario Party Superstars“ machen Spieler wieder Jagd auf Sterne
Wer „Mario Party“ noch nicht kennt, dem seien die Regeln hier kurz erklärt: Bis zu vier Spieler würfeln wie bei einem echten Brettspiel abwechselnd und ziehen Schritt für Schritt nach vorne. Jedes Feld ist dabei mit einem bestimmten Ereignis verknüpft, was für ein völlig unvorhersehbares Spielerlebnis sorgt. So verlieren oder gewinnen die Figuren Münzen und Sterne, können anderen diese stehlen oder lösen Minispiele aus.
Letztere finden zudem immer statt, nachdem alle Teilnehmer einmal gewürfelt haben und sind ein wichtiger Teil jeder „Mario Party“. Denn meist erhält nur der Sieger dieser Minigames Münzen, die auf bestimmten Spielfeldern gegen die so wertvollen Sterne eingetauscht werden können. Ein Stern kostet dabei 20 Münzen. Ziel des Spiels ist es, in einer vorher festgelegten Anzahl von Runden so viele Sterne zu sammeln wie möglich.
Fünf Spielbretter von ganz früher
Insgesamt fünf alte Spielbretter hat Nintendo für „Mario Party Superstars“ restauriert. Für erfahrene Zocker gibt es unter anderem ein Wiedersehen mit „Yoshi’s Tropeninsel“ aus dem ersten Teil, dem futuristischen „Space Land“ aus Teil zwei sowie „Woody’s Wald“ aus „Mario Party 3“. Ein liebevolles Detail: Zu Beginn einer Runde werden Screenshots aus den guten alten Zeiten eingeblendet und eine kleine Geschichte drumherum erzählt. Die Umsetzung der Bretter aus der Nintendo64-Ära ist natürlich im gewohnt quietschbunten Cartoon-Look gehalten und technisch solide gelungen. Wie bei jedem Spiel mit dem berühmten Klempner gilt aber auch hier wieder: Für grafische Highlights, die die technischen Möglichkeiten der aktuellen Konsolengeneration ausnutzen, sind andere Titel zuständig.
Bei der Auswahl der 100 Minispiele bewiesen die Entwickler ein glückliches Händchen. Die Aufgaben sind abwechslungsreich und sorgen bei Fans für zahllose Nostalgie-Momente. Ob das Zurechtziehen von „Bowsers Grimasse“, das viel Geschicklichkeit fordernde „Kerker-Doppel“ oder das schnelle Auffuttern der „Pizza Pronto“ mittels geschicktem Bewegen des Analog-Sticks – hier sind wahre Klassiker vereint worden, die bei einem gemeinsamen Abend mit bis zu drei Freunden für Partystimmung (und je nach Ausgang für massive Schadenfreude) sorgen.
Leider geringe Langzeitmotivation
Auch interessant
Wer die in ihrer Steuerung meist recht simpel gehaltenen Minispiele trainieren will, kann dies in einem separaten Modus tun, auch Online-Wettbewerbe gegen Kontrahenten aus aller Welt sind möglich.
Der einzige Kritikpunkt ist der verhältnismäßig geringe Umfang des Spiels: Lediglich fünf Spielbretter und zehn wählbare Figuren drücken die Langzeitmotivation, der bei Fans beliebte Geist Buu Huu kann beispielsweise nicht ausgewählt werden. Doch vielleicht bietet Nintendo ja in naher Zukunft ein Erweiterungspaket zum Download an. Genug Material gäben die bisherigen 17 Teile dafür allemal her.
>>> INFO: „Mario Party Superstars“
„Mario Party Superstars“ ist exklusiv für die Nintendo Switch erschienen.
Das Spiel ist im Elektro-Fachhandel sowie als Download im Nintendo-Online-Shop für den Preis von ca. 60 € erschienen. Die USK hat „Mario Party Superstars“ ohne Altersbeschränkung freigegeben.