Duisburg. Ein Glossar von A wie "Allgemeiner Studierenden Ausschuss" bis Z wie "Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen". Erste Hilfe im Begriffsdschungel. Gut gelesen ist halb studiert.

A wie Allgemeiner Studierenden Ausschuss (AStA): Wenn die Studenten nicht gerade Partys organisieren, wie den Bierathlon, setzen sie sich für die Belange ihrer Mitstudenten ein.

B wie Bachelor: Erster akademischer Grad, der an einer Hochschule erreicht werden kann. Die wissenschaftliche Ausbildung dauert in der Regel sechs bis acht Semester (ein Semester ist ein halbes Jahr).

C wie Creditpoints: Einheiten, mit denen die Studienleistungen berechnet werden. Ein Creditpoint entspricht einem Arbeitsaufwand von etwa 25-30 Stunden. Für einen erfolgreichen Abschluss muss eine gewisse Anzahl an Punkten gesammelt werden.

D wie Diplom: Auslaufsmodell, das dem Bachelor weichen musste.

E wie Erstis: So bezeichnen ältere Studenten die Erstsemestler. Wer in den ersten Wochen orientierungslos über den Campus läuft, outet sich als solcher.

F wie Finkenkrug: Seit 1976 gibt's die Studentenkneipe. Ob Freudenfeier oder Frust-Besäufnis - hier wird jeder fündig: 175 verschiedene Flaschenbiere und 21 Frischgezapfte vom Fass stehen auf der Karte.

G wie Gasthörer: Interessierte Uni-Besucher, die keine Leistungsnachweise (Scheine) erbringen und nicht eingeschrieben sind. Meist sind es Erwachsene, die Gefallen an den Themen der Vorlesung finden.

H wie Hochschulgemeinde: Wer einmal innehalten möchte zwischen den stressigen Seminaren, findet bei der Evangelischen Hochschulgemeinde (Holteistraße 80) und dem katholischen Verband (St. Anna-Weg 5) eine spirituelle Anlaufstelle.

I wie Immatrikulation: Verwaltungsvorgang, bei der eine Person als Student an einer Hochschule aufgenommen wird. Meist erfolgt die Einschreibung beim Studierendensekretariat, wo dann auch jedes neue Mitglied eine Matrikelnummer erhält. Durch diese können die Studenten bei Prüfungen zugeordnet werden.J wie Jobs: Wer nicht gerade Bafög bekommt, muss das Studi-Leben irgendwie anders finanzieren. Wo es passende Jobs gibt, erfährt man beim Akademischen Beratungszentrum (ABZ). Dort findet man Stellenangebote und Praktikantenstellen.

K wie Kommilitone: Lateinisch für "Mitsoldat". Ist so verkehrt nicht. Bezeichnet heute die lieben Mitstudenten, mit denen wahlweise gelernt, Kaffee getrunken, geklönt oder vor Prüfungen gelitten wird.

L wie Losverfahren: Letzte Möglichkeit mit viel Glück einen Studienplatz zu ergattern, den erst einer ausgeschlagen hat und den ein zweiter im Nachrückverfahren auch nicht wollte.

M wie Magister Artium: Dieser wohlklingende Titel wird künftig auf dem Absolventenzeugnis von einem schlichten Master ersetzt.

N wie Numerus Clausus: Steht für die Zulassungsbeschränkung in vielen Studiengängen. Je nach Abiturschnitt hat man Zugang zu dem gewünschten Fach oder nicht. Beliebte Studiengänge haben meist einen hohen NC. In diesem Jahr hatte das Fach "Medizinische Biologie" an der Uni Duisburg/Essen mit 1,3 den höchsten. Es gibt aber auch zulassungsfreie Fächer, für die keine bestimmte Note erforderlich ist. Insgesamt sind 60 Prozent aller Fächer mit einem NC belegt.

O wie Orientierungswoche: Bitter nötig, um sich in all den Gebäuden und Fluren zurechtzufinden. Verschafft Kenntnis darüber, wo es den besten Kaffee gibt und gibt einen ersten Vorgeschmack darauf, welcher Kommilitone als Mitstreiter im Studialltag in Frage kommt.

P wie Praktikum: Ein leidiges Thema, nicht nur unter Studenten. Ursprünglich dazu gedacht, verschiedene Berufe kennen zu lernen und den Einstieg ins Arbeitsleben zu erleichtern. Heute oft ein Mittel, um junge, motivierte Arbeitskräfte unbezahlt auszubeuten. Der Durchschnittsstudent absolviert mindestens drei Praktika während der Semesterferien, anstatt wie früher mit dem Rucksack durch die Welt zu reisen. Nach dem Abschluss wird das Praktikum, mit etwas Glück, sogar bezahlt.

Q wie Qualen vor Klausuren: Wer hat nochmal die Mär vom süßen Studentenleben verbreitet? Einige Prüfungen haben es in sich.

R wie Rückmeldung:

Mit dieser bescheinigen die Studenten zu Beginn jedes neuen Semsters, dass sie ihr Studium an der jeweiligen Hochschule fortsetzten. Häufig reicht aber schon die Zahlung des Semesterbeitrags aus.

S wie Stundenplan: In den goldenen Zeiten der Diplom- und Magisterabschlüsse noch selbst vom Studenten bestimmt (Motto: Keine Veranstaltung vor 12 Uhr). Heute durchgeplante Angelegenheit, um schnell und effektiv zum Bachelor/Master zu gelangen.

T wie Tutorien: Übungsseminare, die auf den jeweiligen Vorlesungen aufbauen. Ältere Studenten (Tutoren) leiten diese und helfen den jüngeren Studenten bei Problemen.

U wie Urlaub: Manche glauben, das Studentendasein sei ein einziger langer Urlaub. In Wahrheit hat ein Student nie frei: Vorlesungen, Hausarbeiten, lernen, Nebenjobs, Kaffee trinken, über das Leben philosphieren - es gibt viel zu tun.

V wie Vorlesung: Unterrichtsstunde, die von einem Professor oder Dozenten gehalten wird. Der Ursprung der Vorlesungen liegt in der Zeit, als sich Studenten noch keine Bücher leisten konnten. Aus diesem Grund wurde aus den Büchern vorgelesen. Heutzutage stellen Professoren jedoch auch Fragen während der Lesungen.

W wie Wohnheim: Billige Alternative zum Hotel Mama. Schult Toleranz und Lärmimmunität, hilft gegen zu viel Hygienebewusstsein und erzeugt das Lebensgefühl einer nie endenden Klassenfahrt.

X wie x-mal. Wer gut vorbereitet in die Prüfung gehen will, liest vorher x-mal dasselbe bis endlich was hängenbleibt. Nette Dozenten verabreden mit ihren Prüflingen ein Thema. Dann wird's vielleicht nicht ganz so schlimm.

Y wie Yoga: Diese und andere Sportarten werden beim Hochschulsport angeboten. Vom Fitnesstraining bis zum Kampfsport ist für jeden Geschmack etwas dabei. Pro Semester zahlen Studenten einen geringen Beitrag und können davon fast alle Kurse nach Anmeldung besuchen.

Z wie ZVS: Die "Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen" führt für einige Studiengänge ein bundesweites Auswahlverfahren durch. Sie verteilt derzeit die Studienbewerber für die Fächer Biologie, Medizin, Pharmazie, Psychologie, Tiermedizin und Zahnmedizin nach dem N.C. auf Hochschulen in ganz Deutschland. jhi, rw, F.P.