Konstanz. Mädchen und Mathe? Das geht nicht zusammen, so zumindest ein weit verbreitetes Klischee. Und offenbar eines, das sogar Mädchen selbst beeinflusst. Eine Studie belegt: Mädchen schätzen sich im Matheunterricht weniger selbstsicher ein als Jungen. Obwohl sie die gleiche Leistung erbringen.

Mädchen schätzen sich in Mathe ängstlicher und weniger selbstsicher ein als Jungen. In einer konkreten Unterrichts- oder Prüfungssituation zeigen sich aber keine Unterschiede zu ihren männlichen Klassenkameraden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, bei der Wissenschaftler der Universität Konstanz gemeinsam mit Kollegen anderer Hochschulen 700 Schüler der Klassen 5 bis 11 befragt haben.

Zum einen wurden sie allgemein nach ihrer Angst vor Matheprüfungen befragt, dann noch einmal unmittelbar vor und während einer Prüfung. In einer zweiten Studie mussten sie allgemein ihre Angst im Matheunterricht einschätzen und mehrmals, während sie in der Stunde saßen.

Stereotype belasten die Mädchen

Dabei zeigte sich: Bei der generellen Befragung schätzten die Mädchen ihre Matheangst gemäß der Geschlechterklischees höher ein als ihre Mitschüler - trotz gleicher Noten. Die Befragungen während des Tests und mitten in der Mathestunde zeigten jedoch, dass sich Schülerinnen in der tatsächlichen Situation keineswegs ängstlicher fühlten.

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Den Forschern zufolge werden Mädchen vermutlich mehr durch Stereotype als aufgrund tatsächlicher Leistung dazu gebracht, ihre Fähigkeiten in Mathe zu unterschätzen. In der Folge überbewerten sie ihre Angst vor Zahlen und Formeln dadurch. (dpa)