Düsseldorf. Gewerkschaften haben eine flexible gymnasiale Oberstufe mit unterschiedlicher Dauer bis zum Abi vorgeschlagen. Was Ministerin Gebauer davon hält.
Der Gewerkschaftsvorschlag einer flexiblen gymnasialen Oberstufe mit unterschiedlicher Dauer bis zum Abitur stößt bei der nordrhein-westfälischen Landesregierung auf Ablehnung. Das sei keine Antwort auf mehr Heterogenität in den Klassen und würde die Schulen «vor nahezu organisatorisch unlösbare Aufgaben stellen», teilte Landesschulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch auf Anfrage mit. Damit würden auch die Bemühungen der Kultusministerkonferenz für mehr Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern konterkariert. Bereits heute könnten Schüler je nach Leistung entweder Klassen wiederholen oder auch überspringen.
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Die Bildungsgewerkschaft GEW hatte vorgeschlagen, dass Schüler die Oberstufe ab Klasse 11 in zwei, drei oder vier Jahren durchlaufen könnten. Weil auch an Gymnasien die Lerngruppen heterogener würden, drifteten die Abiturnoten immer stärker auseinander, sagte GEW-Vorstand Ilka Hoffmann der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Mittwoch). Aktuell seien die Vorgaben der Kultusministerkonferenz von den Stundentafeln bis zum Abitur für eine solche Flexibilisierung zu starr.
Eine Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hatte ergeben, dass seit einigen Jahren die Quote der Abitur-Durchfaller steigt. Gebauer forderte, dass die hohen Ansprüche am Gymnasium erhalten bleiben müssten. Der gemeinsame Aufgabenpool der Länder in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch trage dem Rechnung. «Er ist eine positive Entwicklung hin zu mehr Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern und sichert die Qualität des Abiturs.» (dpa)