Bochum. . Bislang gibt es kaum empirische Daten über Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamte. Die Ruhr-Uni will dies mit einer Opferstudie ändern.
Bochumer Forscher befragen vom 8. November an online Menschen, die schon einmal von Gewalt durch Polizeibeamte betroffen waren. Sie können anonym in deutscher, arabischer, englischer und französischer Sprache unter http://www.kviapol.rub.de über ihre Erfahrungen berichten. Opfer von rechtswidriger Polizeigewalt können sich außerdem per E-Mail an kviapol@rub.de melden.
Bislang gibt es kaum empirische Daten über Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamte. Das soll sich durch die Studie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ändern. Das Forscherteam unter Leitung von Professor Tobias Singelnstein untersucht in dem auf zwei Jahre angelegten Projekt, welche Personen in welchen Situationen Opfer von rechtswidriger Polizeigewalt werden und welche Faktoren eine Rolle dabei spielen, ob sie Anzeige erstatten oder nicht.
„Unser Ziel ist es, empirisch fundierte Aussagen über mögliches Fehlverhalten bei polizeilicher Gewaltausübung zu tätigen und das Dunkelfeld des Deliktbereichs zu beleuchten“, sagt Tobias Singelnstein. „Je mehr betroffene Personen an der Befragung teilnehmen, desto größer ist die Aussagekraft.“
Das Projekt garantiere unabhängige Forschung und den Schutz der Anonymität der Teilnehmenden durch vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifizierte Server. Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert.