Bochum. Apple-Stipendium ermöglichte Felix Schlegel Trip ins Silicon Valley zur Entwicklerkonferenz. Dort lernte der Schüler Neues und knüpfte Kontakte.

Eins stellt Felix Schlegel gleich zu Beginn an klar: „Ich bin niemand, der den ganzen Tag alleine in seinem Zimmer sitzt und den Kontakt zur Außenwelt meidet.“ Das vermuten nämlich einige, wenn sie hören, dass der 16-Jährige programmiert und eigene Apps entwickelt – und das richtig gut.

„Ich habe mit zwölf begonnen, mir das Programmieren mit Büchern und Videos selbst beizubringen“, sagt der Schüler, der nach den Ferien die elfte Klasse der Schiller-Schule besuchen wird. Nach zahlreichen Stunden und Momenten des Scheiterns hat er mittlerweile schon eigene Anwendungen geschrieben. „Ich habe eine App programmiert, mit der man einen Trainingsplan für das Fitnessstudio erstellen kann oder ein Programm, mit dem man Geld für Gemeinschaftsgeschenke sammelt“, sagt er.

Entwicklerkonferenz von Apple: Bewerbung mit Test

Seine Ausdauer und seine Leidenschaft wurden nun belohnt: „Ich habe ein Stipendium für die Entwicklerkonferenz von Apple bekommen“, sagt er und klingt dabei ziemlich bescheiden. „Anfang des Jahres habe ich mich beworben. In einem kleinen Beispielprogramm musste man sein Können unter Beweis stellen.“

Ein Ticket für die Konferenz kostet 1599 Dollar

Apple veranstaltet die Entwicklerkonferenz WWDC (Worldwide Developers Conference) jährlich seit 1983.

Die Konferenz ist in erster Linie für Software-Entwickler und startet mit einem Vortrag, in dem Apple Neuheiten vorstellt. Ein normales Ticket kostet 1599 Dollar.

Für das Stipendium mussten Bewerber einen sogenannten „Swift Playground“ entwerfen.

Wer sich die Anwendung anschauen möchte, mit der sich Felix Schlegel beworben hat, findet sie, wenn er nach dem Namen „Felix Schlegel“ bei der Videoplattform Youtube sucht.

Er programmierte ein interaktives Strandspiel. „Als die Zusage kam war ich auf einer Party – das hat die Stimmung noch einmal gehoben“, sagt er. Im Juni ging es für eine Woche nach San José ins Silicon Valley – Apples Herzkammer. „Im Schülerprogramm sind weltweit 350 junge Menschen, aus Deutschland waren etwa 20 dabei“, sagt er.

Besuch von Steve-Jobs-Theater

Der Trip nach Kalifornien hat ihn nachhaltig beeindruckt: „Wir haben das Steve-Jobs-Theater besucht, da kommt man so nicht rein. Außerdem haben wir Unternehmenschef Tim Cook getroffen und konnten uns mit Apple-Ingenieuren austauschen“, sagt er und zeigt seine Teilnehmerkarte.

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Sie hat einen Ehrenplatz in seinem Zimmer bekommen. Auch Workshops und Präsentationen standen auf dem Programm. „Es war inspirierend, in der Szene sind tolle Menschen.“ Sein Talent erklärt er sich so: „Ich bin kreativ und habe schon immer gerne gebaut. Früher wollte ich Architekt werden.“

Für die Zeit nach dem Abitur hat er mittlerweile andere Pläne: „Ich möchte Informatik studieren und für den Master in die USA. Einmal bei Apple zu arbeiten, das wäre toll.“ Die Voraussetzungen dafür könnten schlechter sein.