Düsseldorf. Mit einer neuen Plattform sollte die Kommunikation der Lehrerkollegien ins digitale Zeitalter starten. Daraus wird nun doch nichts.

Die Landesregierung verschiebt den angekündigten Start einer neuen und datengeschützten Arbeitsplattform an knapp 6000 Schulen in Nordrhein-Westfalen. Der Grund: die Software "Logineo NRW" sei noch nicht ausgereift genug, es gebe zu viele technische Mängel. "Derzeit liegt keine fehlerfreie Version in der erforderlichen Qualität vor", entschied die Medienberatung NRW, deren Empfehlung das Schulministerium folgte.

Die Schulen müssten vor zusätzlichen Belastungen und Enttäuschungen durch ein nicht voll funktionsfähiges neues System bewahrt werden, sagte Minsteriumssprecher Daniel Kölle am Montag in Düsseldorf. "Ein virtueller Arbeitsraum muss allen Anforderungen und Ansprüchen standhalten können, vor allem was Sicherheit und Datenschutz angeht." Eigentlich sollte "Logineo" bereits im Jahr 2016 angeboten werden.

Software bietet gemeinsame Terminkalender, Adressbücher, Lernmittel

Mit der Software sollten Kommunikation, Organisation sowie die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts erleichtert werden. Das Land zahlt nach Angaben des Schulministeriums rund 3,2 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren. Der beauftragte IT-Dienstleister, das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein (KRZN), wollte sich erst später zu der Entscheidung äußern.

Das System sollte für das Schulpersonal kostenfrei sein. Funktioniert die Software wie geplant, können sich die Nutzer über gemeinsame elektronische Terminkalender, Adressbücher, Lernmittel und andere Daten leichter vernetzen. Damit ist beispielsweise der Austausch von Schüler- und Notenlisten sowie Dokumenten per E-Mail nicht mehr erforderlich.

"Logineo", ein Projekt der Medienberatung NRW im Auftrag des Schulministeriums, bietet auch Zugang zu digitalen Schulbüchern, Materialien zur Lehrerfortbildung und zeigt Medien nahegelegener Bibliotheken an. Es ist aber keine Lernplattform. (dpa)