Münster. An der Uni Münster hat es über einen längeren Zeitraum illegale Tierversuche mit Mäusen gegeben. Die Uni-Leitung sucht nach den Schuldigen.

An der Uni Münster sind in einer nicht genehmigten Anlage illegal Versuchsmäuse gehalten worden. Das Veterinäramt der Stadt Münster beschlagnahmte nach Angaben der Hochschule 77 Mäuse. Sechs Tiere mussten wegen ihres schlechten Zustands getötet werden, teilte die Westfälische Wilhelms-Universität am Mittwoch mit.

Durch einen anonymen Hinweis seien Verantwortliche der Medizinischen Fakultät am Vortag auf einen Raum mit den Tieren aufmerksam geworden. Sie hätten das Veterinäramt informiert, das das Schließen der nicht genehmigten Versuchsmäuse-Haltung anordnete.

Noch sei unklar, wie viele Personen von der nicht genehmigten Einrichtung wussten und wer Zugang zu dem Raum hatte, der offenbar über einen längeren Zeitraum für diesen Zweck genutzt worden sei, heißt es in einer Mitteilung der Uni weiter. "Wir sind entsetzt über diesen Vertrauensbruch und über dieses Verhalten, weil sich die Universität einem verantwortungsvollen Umgang mit Tierexperimenten verpflichtet fühlt", erklärte Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels. Man werde alles dafür tun, damit sich ein solcher Fall nicht wiederhole.

Der Rektor hält dienstrechtliche Konsequenzen für einzelne Mitarbeiter für sehr wahrscheinlich. Allerdings müssten zunächst die Untersuchungen und Befragungen abgewartet werden. Nach Auskunft der Pressestelle gibt es an der Uni Münster eine genehmigte Haltung von Versuchsmäusen, die sich aber in anderen Räumlichkeiten befinde. (dpa)