Chaotische Verkehrsverhältnisse, bunte Märkte und Tempelruinen bei Sonnenuntergang: Geographie-Studierende der Uni Duisburg-Essen erlebten eine fremde Welt hautnah

Wirtschaftsmetropole Ho Chi Minh City in Vietnam: Breite Ströme von Motorrädern beherrschen die Straßen. Prof. Schneider leitete die Exkursion. Bettelnde Straßenkinder zeigen die Armut in Phnom Penh. Spannung zwischen Tradition und Moderne: Die Exkursionsteilnehmer vor dem alten Königspalast in Bangkok (Thailand).
Wirtschaftsmetropole Ho Chi Minh City in Vietnam: Breite Ströme von Motorrädern beherrschen die Straßen. Prof. Schneider leitete die Exkursion. Bettelnde Straßenkinder zeigen die Armut in Phnom Penh. Spannung zwischen Tradition und Moderne: Die Exkursionsteilnehmer vor dem alten Königspalast in Bangkok (Thailand). © WAZ

Fotos: privatVietnam, Kambodscha und Thailand hautnah erleben - eine ganz besondere Erfahrung, für die Studenten der Universität Duisburg-Essen. Die drei Länder Südostasiens erkundeten 20 Geographie-Studierende im Rahmen einer nicht ganz alltäglichen Exkursion. Unter der Leitung der Professoren Winfried Flücher und Helmut Schneider des Instituts für Geographie besuchten sie die Städte Hanoi, Ho Chi Minh City, Phnom Penh, Siem Reap und Bangkok.

Im Mittelpunkt der Exkursion stand die Frage nach der Stadtentwicklung. "Das Ziel war, an den drei Beispielen - Vietnam, Kambodscha und Thailand - herauszufinden, wie sich kulturelle Aspekte auf die Stadtentwicklung auswirken", erklärt Professor Schneider. Das Augenmerk habe besonders der Kultur, dem Entwicklungsstand und den unterschiedlichen politischen Systemen gegolten, so Schneider. "In den Ländern haben wir es mit hochgradig spannenden politischen Strukturen zu tun, die auch noch höchst unterschiedlich sind," betont der zweite Exkursionsleiter Winfried Flücher.

Obwohl die Studenten keine Vorkenntnisse in Bezug auf die Länder Südostasiens hatten, scheuten sie die Herausforderung nicht. So bleiben die chaotischen Verkehrsverhältnisse in Vietnam unvergessen. Die 22-jährige Stefanie Lindlar erinnert sich noch ganz genau: "Der Verkehr ist einfach unglaublich. Es war sehr, sehr voll auf den Straßen und es gab keine Ampeln." So wurde selbst eine einfache Straßenüberquerung zu einem abenteuerlichen Erlebnis. "Man steht einem breiten Strom von Mopedfahrern gegenüber, die nicht anhalten. Das ist ein wirkliches Abenteuer. Man muss ganz zügig über die Straße gehen," berichtet Professor Schneider, der von dem "aggressiven Fahren" zunächst schockiert war.

Ein weiteres Highlight waren die bunten Märkte, wie die Studentin Stefanie betont: "Die Märkte unter freiem Himmel waren etwas ganz Besonderes. Da gab es wirklich alles zu kaufen!" Trotz aller schönen Begegnungen blieben den Studenten das Elend und die Armut nicht erspart. "Ich werde die bettelnden Kinder in Kambodscha nie vergessen. Die gucken dich mit großen Augen an und da ist es schon schwer, einfach wegzugehen," so die Geographiestudentin.

Auch die archäologischen Stätten von Angkor ließen die Exkursionsteilnehmer nicht aus. "Angkor ist ein riesiges Puzzle," scherzt die 23-jährige Anna Socha. "Es war echt spannend, eine Ruine, die mit Wurzeln überwachsen ist, hochzuklettern und von dort den Sonnenuntergang zu erleben," schwärmt Stefanie Lindlar, die den Diplomstudiengang Ostasienwissenschaften belegt. "Das war auch ganz schön waghalsig," fügt Sabine Sprenger hinzu, "denn es gibt dort keine Sicherheitsmaßnahmen. Wir sind vollkommen ungesichert auf die höchsten Tempel geklettert. Das wäre in Deutschland undenkbar." Der Aufstieg hat sich für die Studenten allemal gelohnt, selbst die 40 Dollar Eintritt konnten sie verschmerzen. Doch dass dieses Geld nicht den Einwohnern zu kommt, stößt auf Unverständnis. "Kambodscha ist bitterarm und das Geld kommt leider nicht den Menschen zugute. Dahinter steht Korruption. Das Land ist nach wie vor korrupt", so Professor Flücher.

Im Rahmen ihrer Exkursion begegneten den Studenten spannende Kulturen und faszinierende Menschen - eine ganz besondere Erfahrung, die sie neben jeder Menge Souvenirs nicht missen möchten.Foto: WAZ, koko