Düsseldorf. Mit einem außerordentlichen Parteitag sammeln die Liberalen in NRW Kräfte für den Wahlkampf-Schlussspurt. Gegner Nummer 1: Die Grünen.

Umfragen sehen die Freien Demokraten kurz vor der Landtagswahl bei sieben bis acht Prozent, die Partei setzt aber darauf, im Schlussspurt noch Boden gut zu machen. Am Mittwochabend luden die Liberalen in Düsseldorf zu einem öffentlichen und außerordentlichen Parteitag ein, um einen „Wahlaufruf“ zu beschließen und Geschlossenheit gegenüber dem Spitzenkandidaten und FDP-Landesvorsitzenden Joachim Stamp zu demonstrieren.

An der FDP soll kein Weg vorbei führen

Kernaussage: „Wir wollen so stark werden, dass keine Regierung ohne uns gebildet werden kann.“ Als Gegenpol und großen Konkurrenten hat die FDP die Grünen ausgemacht, die jüngste Erhebungen zufolge auf ein hervorragendes Wahlergebnis und eine sichere Regierungsbeteiligung hoffen dürfen. Die Grünen hatten am Dienstag sogar schon ein „Regierungsprogramm“ präsentiert.

Die CDU, so mutmaßen die Liberalen, würde den Grünen „alles zugestehen“, um weiter regieren zu können. Ähnlich stärk wäre der grüne Einfluss zusammen mit der SPD. Die Kombination Rot-Grün kommt in dem Wahlaufruf so schlecht weg, dass der Gedanke, die Liberalen könnten sich mit einer „Ampel“ arrangieren, schwerfällt. Sie warnen vor einer „Einheitsschule ohne Noten“ und trommeln für „Gründergeist statt Bürokratie“.

Lindner unterstützt

Auf den letzten Metern setzt die FDP auf die Unterstützung von Bundesparteichef Christian Lindner, der am Freitag Joachim Stamp bei „Großevents“ in Essen und Kempen helfen soll. Am Donnerstag reist Stamp ins von der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer schwer getroffene Bad Münstereifel.