Düsseldorf. Ursula Heinen-Esser (CDU) fordert die Städte zu Vorbeugung gegen Starkregen auf. Der Klimawandel stehe „vor der Haustür“.

Angesichts der erneuten Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor Starkregen in NRW fordert Landes-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) die Städte auf, sich so gut wie möglich auf eine zunehmende Zahl extremer Wetterereignisse vorzubereiten.

"Das Wetter, das wir heute erleben, ist zumindest der Vorbote des Klima-Wandels. Extremereignisse wie Hitze, langandauernde Trockenheit oder eben Starkregen werden unseren Alltag künftig stärker bestimmen. Wetterextreme werden wir noch öfter erleben. Daher müssen wir uns gemeinschaftlich das Ziel setzen, NRW klimafester zu machen“, sagte sie dieser Redaktion.

"Klimawandel vor der Haustür"

Der Klimawandel sei vor unserer Haustür angekommen und damit drohten große ökologische und ökonomische Schäden und Gefahren für Leib und Leben, so die Ministerin. Die Bewältigung dieser Entwicklung werde von Jahr zu Jahr aufwendiger. Das neue NRW-Klimaanpassungsgesetz und das „Sonderprogramm Klimaresilienz“ des Landes böten die Grundlagen für Vorbeugung. Gegen das Aufheizen der Städte und Starkregen könnten sich die Kommunen zum Bespiel mit begrünten Dächern und Fassaden und Frischluftschneisen wappnen.

Der renommierte Klimaforscher Mojib Latif sagte im WDR, dass gerade die Extremniederschläge künftig noch extremer ausfallen dürften und die Feuerwehr inzwischen schon zur „Wasserwehr“ geworden sei.

Forscher Mojib Latif: Extremwetter könnte noch extremer werden

Man könne zwar auch die aktuellen Regenfälle einfach als „Wetter“ abtun. „Aber die neuesten Daten, die wir in den letzten Jahren gesammelt haben, deuten darauf hin, dass solche Extremniederschläge noch mal stärker ausfallen können. Wir beobachten auch in den letzten Jahren, dass es immer häufiger zu diesen sintflutartigen Niederschlägen mit Überschwemmungen kommt“, so der Professor. Bereits am letzten Donnerstag zog ein Unwetter über NRW, das unter anderem die A42 bei Herne überflutete.

Laut dem NRW-Umweltministerium sagen Klimamodelle für NRW eine Temperaturzunahme von 2,8 bis 4,4 Grad Celsius für den Zeitraum von 2071 bis 2100, bezogen auf den Zeitraum 1971-2000 voraus, sollte sich der weltweite CO2-Ausstoß so weiterentwickeln wie bisher. Bereits heute seien in den dicht besiedelten Gebieten des Landes, zum Beispiel im Ruhrgebiet, 6,9 Millionen Menschen von Hitzebelastung betroffen. Im Jahr 2050 dürften es laut dem Landesumweltamt LANUV bis zu elf Millionen Menschen werden.

NRW-Kommunen wappnen sich

Etwa 80 Kommunen in NRW bereiten sich nach Angaben von Heinen-Esser intensiv auf die Auswirkungen des Klimawandels vor, darunter Düsseldorf, Dortmund, Bochum, Münster, Ennepetal, Herdecke und Bad Oeynhausen. Einige Städte wie Dortmund, Köln und Wuppertal haben darüber hinaus Starkregengefahrenkarten veröffentlicht.