Düsseldorf. In fünf Polizeibehörden in NRW werden Taser derzeit flächendeckend eingesetzt. Dabei kamen die Distanz-Elektroschocker fast 160 Mal zum Einsatz.

Die Polizei hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres in Nordrhein-Westfalen fast 160 Mal ihre neuen sogenannten Taser eingesetzt. Die Distanz-Elektroschocker wurden in fünf Polizeibehörden getestet.

Das NRW-Innenministerium hatte das Pilotprojekt als Erfolg gewertet. Inzwischen hat der Landtag die Ausrüstung weiterer Polizeibehörden mit den Geräten beschlossen und dafür 4,5 Millionen Euro genehmigt.

NRW-Innenministerium: Keine Todesfälle im Zusammenhang mit Taser-Einstätzen

Von den 156 Taser-Einsätzen waren von Januar bis Ende September 123 Androhungen und nur 31 tatsächliche Schussabgaben. Zwei Mal wurden die Geräte durch direkten Kontakt eingesetzt. Todesfälle im Zusammenhang mit den Einsätzen seien dem Innenministerium nicht bekannt geworden.

Die Androhung des Taser-Einsatzes habe eine deeskalierende Wirkung auf Angreifer gezeigt und so sogar zu einer Verringerung der Gewaltanwendung durch die Polizei beigetragen, hieß es.

„Die Erfahrungen der Polizistinnen und Polizisten sind überwiegend positiv – der Taser hilft nicht nur in extrem brenzligen Situationen, er verhindert auch Gewalt gegen Beamte“, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bilanziert.

Zahl der Taser bei der Polizei soll verdoppelt werden

Die Elektroschock-Pistolen der Firma Axon sind knallgelb und schon von weitem an der Uniform zu erkennen. Die Polizisten können zunächst einen kleinen Lichtbogen auslösen, der die Kraft des Tasers demonstriert. Im Ernstfall schießt man mit dem Gerät zwei Elektroden an Drähten auf den Angreifer, der durch Stromimpulse außer Gefecht gesetzt wird.

Mit der Bewilligung von 4,5 Millionen Euro im Haushalt soll die Polizei nicht nur in Dortmund, Düsseldorf, Köln, Essen und Duisburg mit Tasern auf Streife gehen, sondern auch in Gelsenkirchen und dem Rhein-Erft-Kreis. Die Zahl der Taser bei der Polizei soll auf gut 1200 verdoppelt werden.