Düsseldorf. Die Anzahl der Schüler mit zugewanderten Elternteilen ist kontinuierlich gestiegen. Die Quote unterscheidet sich stark nach Stadt und Schulform.
Mehr als jeder dritte Schüler in NRW hat eine Zuwanderungsgeschichte. Wie aus aktuellen Zahlen der Statistikbehörde IT.NRW hervorgeht, hatten im Schuljahr 2018/2019 fast 40 Prozent der Schüler an den allgemeinbildenden Schulen mindestens einen Elternteil, der im Ausland geboren wurde und nach Deutschland ausgewandert ist. Das sind 1,3 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Schuljahr – und 13,3 Prozentpunkte mehr als noch vor acht Jahren.
Im Schuljahr 2010/2011 waren es unter knapp 2,1 Millionen Schülern noch rund 550 000, die eine Zuwanderungsgeschichte haben. Im Schuljahr 2018/19 dagegen sind es unter knapp 1,9 Millionen Schülern fast 750 000 Schüler, deren Mutter und/oder Vater zugewandert ist. Ihre Anzahl ist seit 2010 also fast um ein Drittel gestiegen. Schüler an Berufskollegs sind hier nicht mitgezählt. IT.NRW erklärt sich die Steigerung unter anderem durch den großen Zuzug von Flüchtlingsfamilien seit 2015.
Hohe Quote in Duisburg und an Hauptschulen
Je nach Schulform und Stadt unterschieden sich die Anteile der Schüler mit Zuwanderungsgeschichte stark. Die höchsten Anteile an Schülern mit mindestens einem zugewanderten Elternteil gibt es in Duisburg (53,2 Prozent) und Gelsenkirchen (53,1 Prozent).
Blickt man auf das gesamte Ruhrgebiet, ergibt sich mit einer Quote von 40,8 Prozent ein etwas höherer Wert als im Landesschnitt. In den Kreisen Borken (19,7 Prozent) und Coesfeld (16 Prozent) waren die Quoten am niedrigsten. An Hauptschulen war die Quote mit 56,8 Prozent am höchsten, gefolgt von Real- (47,3 Prozent) und Grundschulen (43,6 Prozent).
VED: Schulen für Integration besonders wichtig
„Schulen sind für junge Menschen die Integrationsorte Nummer eins“, sagte Matthias Kürten, stellvertretender Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VED) mit Blick auf die Zahlen. „Hier entstehen multikulturelle Freundeskreise, die es sonst vielleicht nicht geben würde.“ Die Integrationsarbeit dürfe man allerdings nicht durch Unterrichtsausfall und fehlende Ausstattung an Schulen behindern.